Kurzer Schlaf und frühes Aufstehen sind im Alter häufig auf unerwünschte Störfaktoren zurückzuführen. Viele Menschen finden nach einer Schlafunterbrechung, etwa durch diabetesbedingtes nächtliches Wasserlassen, nur schwer oder gar nicht mehr in den Schlaf zurück. Erkrankungen, etwa das Restless-Legs-Syndrom, Demenz, Depressionen, Lungen- und Herzkrankheiten, aber auch chronische Schmerzen aufgrund von Entzündungen und Verschleiß, gehören zu den Einflüssen, welche die Nachtruhe rauben können. Ebenso können schlafbezogene Atemstörungen (Schlafapnoe) den Schlaf erheblich stören. Schlafapnoe betrifft dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge etwa 25 Prozent der über 60-Jährigen.
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann die Schlafqualität schmälern. So treiben Entwässerungstabletten (Diuretika), die oft bei Herzerkrankungen eingenommen werden, nachts viele Menschen vermehrt auf die Toilette. Bei einer Depression eingenommene Antidepressiva können wach machen und aktivieren, was nicht selten das Ein- und Durchschlafen erschwert.
Glukokortikoide (wie Kortison), die unter anderem gegen Entzündungen, Allergien, Asthma, Autoimmunerkrankungen, Neurodermitis und chronisch-entzündliche Darmerkrankungen zum Einsatz kommen, wirken auf viele Körperfunktionen ebenfalls aktivierend. Auch bestimmte Bluthochdruckmedikamente wie Betablocker können sich ungünstig auf den Schlaf auswirken.
Angaben der DGSM zufolge berichten Ältere deutlich häufiger als Jüngere über Durchschlafstörungen, eine abnehmende Gesamtschlafzeit sowie Tagesmüdigkeit. Laut der Berufsverbände für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie in Deutschland leidet beinahe jeder zweite Deutsche über 65 Jahre an chronischen Schlafstörungen. Dauern Schlafstörungen länger als vier Wochen an, empfiehlt die DGSM die Abklärung und Behandlung durch einen Arzt.
Anhaltende Schlafstörungen sind für viele Betroffene mit einem hohen Leidensdruck verbunden. Ist der Schlaf gestört, leiden Wohlbefinden, Lebensqualität und Gesundheit. Der Körper braucht ausreichend Schlaf und eine gute Schlafqualität. Fehlt ihm die nötige Zeit zur Regeneration, zeigen sich Tagesmüdigkeit, ein verlangsamtes Reaktionsvermögen, Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Gereiztheit und Leistungsverlust. Ohne Regeneration wird das Immunsystem schwächer und das Risiko für vermehrte Infektionen nimmt zu.
Langfristig steigt das Risiko für Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus, aber auch für psychische Krankheiten wie Depressionen. Ebenso rücken die Zusammenhänge zwischen chronischen Schlafstörungen und einem erhöhten Demenzrisiko in der Schlafmedizin vermehrt in den Fokus.














