Im Vorfeld des größten Opern- und Schauspielfestivals Österreichs wird Markus Hinterhäuser bis 2031 zum Intendanten von Salzburg ernannt.

Die Salzburger Festspiele haben Markus Hinterhäuser zum dritten Mal als künstlerischen Leiter wiederbestellt. Der österreichische Pianist bleibt weitere fünf Jahre in der Rolle, womit Hinterhäuser die längste Amtszeit seit Herbert von Karajan innehat.

Der 66-jährige Hinterhäuser war zunächst von 2007 bis 2011 als Konzertdirektor bei den Salzburger Festspielen tätig, bevor er 2011 als kommissarischer künstlerischer Leiter fungierte. 2016 wurde er erstmals zum künstlerischen Leiter des Musik- und Theaterfestivals ernannt und löste damit Alexander Pereira ab .

Hinterhäuser wurde für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren im Jahr 2021 vorgeschlagen. Nun wurde er vor Ablauf dieses Vertrags im Jahr 2026 vom Salzburger Vorstand erneut ausgewählt, um diese Funktion bis 2031 zu behalten.

„Markus Hinterhäuser ist einer der Hauptverantwortlichen dafür, wo die Salzburger Festspiele heute stehen: An der internationalen Spitze künstlerischer Darbietungen, die jedes Jahr die zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland begeistern“, sagte Festspielleiter Wilfried Haslauer.

„Es ist ein großer Vertrauensbeweis, der mich mit Freude und Stolz erfüllt“, reagierte Hinterhäuser auf die Nachricht. „Für die künstlerische Leitung der Salzburger Festspiele verantwortlich zu sein, ist nicht nur ein besonderes Privileg, es ist mir eine Herzensangelegenheit. In den kommenden Jahren stehen wir vor großen Herausforderungen, vor allem durch die Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser; Unser Anspruch an höchste Qualität bleibt selbstverständlich unberührt.“

Was sind die Salzburger Festspiele?

Die Salzburger Festspiele sind eines der größten Kulturereignisse Österreichs. Es findet jedes Jahr von Ende Juli bis August statt und bietet Opern-, klassische Musik- und Theateraufführungen.

Das kommende Programm 2024 läuft vom 19. Juli bis 31. August und umfasst 172 Vorstellungen und 33 Jugendprogramme.

Neben den Bregenzer Festspielen ist Salzburg eine unverzichtbare Station im österreichischen Kulturkalender. Das Festival wurde 1920 in der Stadt gegründet, die vor allem als Geburtsort von Wolfgang Amadeus Mozart bekannt ist. In Salzburg stehen regelmäßig die Werke des berühmten Komponisten im Mittelpunkt des Jahresprogramms.

Obwohl das offizielle Festival bereits 1920 gegründet wurde, finden in Salzburg seit mindestens 1877 Kunstfestivals statt. Eine der ältesten Traditionen des Festivals seit seinen Anfängen ist die jährliche Aufführung des Stücks „Jedermann“ des österreichischen Dramatikers Hugo von Hofmannsthal.

Der vollständige englische Titel von Hofmannsthals Stück lautet „Everyman. Das Stück vom Tod des reichen Mannes“ wurde 1911 in Berlin uraufgeführt. Hofmannsthal gründete zusammen mit dem Komponisten Richard Strauss, dem Bühnenbildner Alfred Roller, dem Dirigenten Franz Schalk und dem Regisseur Max Reinhardt das Festival und inszenierte „Jedermann“ in der ersten Ausgabe vor dem Salzburger Dom.

Der Kartenverkauf für die Festivalausgabe 2024 begann am 22. März und bereits alle 14 für die fünf Wochen geplanten Vorstellungen von „Jedermann“ sind ausverkauft.

Neben Aufführungen von Mozart, „Jedermann“, Opern von Strauss, Dramatisierungen von Thomas Mann und Auftritten renommierter Orchester wie den Wiener Philharmonikern werden in Salzburg auch drei neue Werke für Kinder zu Gast sein.

Es gibt die Kindermusiktheaterproduktion „Zeitzone JETZT“, bei der klassische Komponisten eine neue Geschichte erzählen. „Die Kluge“ ist eine neue Oper für Kinder nach der Geschichte „Die kluge Bauerntochter“ der Gebrüder Grimm. Schließlich gibt es noch „Liebe Grüße … oder Wohin das Leben fällt“, ein neues Kinderstück des niederländischen Schriftstellers Theo Fransz, übersetzt von Andrea Kluitmann.

Das diesjährige Festival wird auch einen kritischen Blick auf die aktuelle Lage der Politik in Russland werfen. Eine der mit Spannung erwarteten Aufführungen ist „Hallo, hier spricht Nawalny“, eine Sammlung von Briefen des Oppositionspolitikers, der dieses Jahr in einem russischen Gefängnis nahe dem Polarkreis starb.

Nina Chruschtschowa, die Urenkelin des UdSSR-Führers Nikita Chruschtschow und lautstarke Kritikerin des Putin-Regimes, wird zu Beginn des Festivals eine Grundsatzrede halten. In ihrer Rede geht es um die Beziehung zwischen Kunst und Krieg, insbesondere um die Überzeugung des russischen Schriftstellers Fjodor Dostojewski, dass „Schönheit die Welt retten wird“.

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