Sie sorgen immer wieder für Schlagzeilen: die Hells Angels. Nun wurden zwei Mitglieder der Gang auf Mallorca festgenommen.

Zwei Mitglieder der Rockerbande Hells Angels sollen auf Mallorca einen Restaurantbetreiber bedroht, erpresst und verprügelt. Das berichten spanische Medien. Die Tat soll sich am helllichten Tag an der Playa de Palma, dem Ballermann, ereignet haben. Ein 38-Jähriger und ein 42-Jähriger seien festgenommen worden, so das „Mallorcamagazin“. Einer der beiden Männer soll der Präsident der Hells Angels sein. Die beiden Männer wurden festgenommen.

Das Opfer sei immer noch im Krankenhaus. Nach Angaben des Angegriffenen hätten die Gangmitglieder das Lokal gestürmt und ihr erpresst: „Wenn du den Laden offen halten willst, musst du uns 10.000 Euro zahlen. Wenn du nicht zahlst, wirst du eine Menge Ärger bekommen.“

Tat wurde von Kameras aufgenommen

Ungünstig für die Angreifer: Die Tat wurde von Überwachungskameras im Restaurant aufgenommen. Nun werten Ermittler die Aufzeichnungen aus. Das Opfer ist immer eingeschüchtert: „Wir sind sehr verängstigt. Wir leben in Angst und meine Frau hat bereits überlegt, unser Haus zu verkaufen und von Mallorca wegzugehen.“ Auch Gäste würden das Lokal meiden, aus Furcht vor den Rockern.

Neben dem Angriff sei auch Schmuck im Wert von mehr als 7000 Euro sei gestohlen worden. Das Opfer hat nun Anzeige erstattet. Die Bande hätte Schutzgeld von mehreren Banden erpresst. Nach Angaben der „Mallorca Zeitung“ gebe es laut Ermittlern jedoch keine Anzeichen, dass diese Anschuldigungen stimmen.

Ex-Boss der Hells Angels freigesprochen

Ebenfalls in Spanien war der frühere Hells-Angels-Boss, Frank Hanebuth, angeklagt. Seit heute ist sein Freispruch rechtskräftig. Hanebuths Anwalt bestätigte am Mittwoch einen Bericht der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“, wonach die Staatsanwaltschaft in Madrid ihre Berufung gegen das Urteil zurückgenommen hat.

Er war im Sommer 2013 bei einer Razzia auf Mallorca zusammen mit mehreren anderen Männern festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft warf ihm laut Anklageschrift von 2019 die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Bedrohung und illegalen Waffenbesitz vor. Einige seiner Mitangeklagten waren unter anderem auch der Zuhälterei und des Drogenhandels beschuldigt worden. Für Hanebuth waren in Spanien ursprünglich 13 Jahre Haft gefordert worden.

Die den Angeklagten zur Last gelegten Straftaten sollen in den Jahren 2009 bis 2013 auf Mallorca begangen worden sein – vor allem an der Playa de Palma, dem berühmten „Ballermann“. Die Staatsanwaltschaft hatte versichert, Hanebuth habe die Hells Angels auch auf der Ferieninsel angeführt.

Nach zwei Jahren hinter Gittern war der Deutsche im Sommer 2015 gegen eine Kaution von 60.000 Euro und unter Auflagen aus der U-Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis in Cádiz im Süden Spaniens entlassen worden. Erst 2017 durfte er das Land verlassen und kehrte nach Deutschland zurück.

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