Wertvoller als Gold
Was Ihr Ehering wirklich wert ist
Aktualisiert am 24.06.2025 – 14:08 UhrLesedauer: 5 Min.
Möchten Sie Ihren Ehering verkaufen oder beleihen? Wir erklären, was Sie beim Verkauf über Online-Marktplätze oder Pfandhäuser beachten sollten.
Eheringe sind mehr als nur Schmuckstücke – sie symbolisieren Liebe, Treue und den unzerbrechlichen Bund zwischen zwei Menschen. Für viele Paare sind sie eine bedeutungsvolle Erinnerung an den Tag ihrer Hochzeit und ihre gemeinsame Zukunft.
Der emotionale Wert von Eheringen ist oft unermesslich, doch auch der Materialwert kann beträchtlich sein, abhängig von den verwendeten Materialien und dem Design. Aber was passiert mit diesen Ringen, wenn die Beziehung zerbricht?
Es gibt viele Gründe, warum Paare oder Einzelpersonen sich entscheiden, ihre Eheringe zu verkaufen – nicht nur das Ende einer Ehe. Manchmal sind es finanzielle Schwierigkeiten, die den Verkauf der Ringe notwendig machen, etwa bei unerwarteten Ausgaben oder einer schwierigen Lebensphase.
In anderen Fällen möchten Paare ihren Ehering gegen ein modernes Design austauschen, das besser zu ihrem aktuellen Lebensstil oder Geschmack passt. Ein weiterer Grund kann ein geerbter Ehering aus der Familie sein, der sentimentale Bedeutung hat, aber möglicherweise nicht dem eigenen Stil entspricht.
Doch wie lässt sich der Wert eines Eherings feststellen? Das hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie:
- Material
- Reinheit des Goldes
- aktueller internationaler Goldpreis
- Design und Steinbesatz.
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Das Material ist ein wichtiger Faktor. Viele Eheringe sind aus Gold gefertigt. Auch die Karatzahl spielt eine große Rolle. Am wertvollsten ist ein Reinheitsgrad von 99,9 Prozent, was 24 Karat entspricht. Bei diesen Ringen handelt es sich um fast reines Gold. Bei 333er Goldschmuck sind es hingegen nur 33 Prozent.
Der Rest, also 66,7 Prozent, setzt sich aus anderen Metallen zusammen, die als Legierungsmetalle bezeichnet werden. Diese Metalle machen das Gold härter und widerstandsfähiger. In den meisten Fällen sind dies Kupfer und Silber, aber auch andere Metalle wie Palladium oder Nickel können verwendet werden.
Grundsätzlich gilt: je höher die Karatzahl, desto höher der Goldanteil. Damit steigt auch der Wert der Eheringe. Der Feingehalt kann auf der Innenseite des Eherings abgelesen werden. In der Regel ist er dort durch eine dreistellige Zahl eingeprägt.
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Ringe aus Platin oder Palladium können einen höheren Wert haben, während Silber in der Regel günstiger ist. Für die Wertberechnung ist neben dem Feingehalt des Metalls auch das Gewicht des Rings entscheidend. Besonders weichere Metalle können durch den Alltag leicht Kratzer oder Abnutzungserscheinungen aufweisen, die den Wert des Rings mindern.
Der Wert ist noch höher, wenn in den Ringen hochwertige Steine eingelassen sind. Der Wert von Edelsteinen wie Diamanten, Rubinen, Smaragden und Saphiren hängt nicht nur von ihrem Gewicht, sondern auch von weiteren Faktoren wie Qualität, Farbe, Klarheit und dem Schliff ab. Dennoch lässt sich eine grobe Schätzung des Wertes anhand des Gewichts anstellen.
Einige Diamanten können pro Karat bis zu 25.000 Euro bringen, wobei besonders hochwertige Exemplare, insbesondere in seltenen Farben wie Blau oder Pink, deutlich teurer sein können. Auch Rubine können pro Karat bis zu 15.000 Euro im Verkauf einbringen. Smaragde und Saphire sind im Vergleich deutlich günstiger und liegen bei Preisen zwischen 500 und 10.000 Euro pro Karat.
Der Kaufpreiserlös bei Einzelanfertigungen ist oft höher als bei Eheringen von der Stange bei gängigen Anbietern. In individuellen Manufakturen werden die einzelnen Fertigungsschritte von Hand vorgenommen. Doch das allein garantiert keinen höheren Verkaufserlös.
Der Materialwert eines Eherings basiert grundsätzlich auf den verwendeten Materialien – also dem Goldgehalt, den Edelsteinen und dem Design. Doch bei Luxusmarken wie Cartier, Louis Vuitton, Tiffany oder Rauschmayer spielen zusätzlich der Markenwert und Exklusivitäte eine wichtige Rolle. Wenn der Ring in gutem Zustand ist, kann er aufgrund des Markennamens einen höheren Preis erzielen als ein vergleichbarer Ring ohne Markenname.
Es ist grundsätzlich möglich, einen Ehering beim lokalen Juwelierhändler zu verkaufen, aber es gibt einige Faktoren, die den Verkaufserlös beeinflussen können. Vorteil: Ein erfahrener Juwelier oder Goldhändler kann nach einer Begutachtung das Metall und den Stein des Eherings bestimmen. Ebenso ist er in der Lage, die Echtheit zu bestätigen. Hochwertige Ringe verfügen in der Regel auch über ein Zertifikat.
Zwar bieten lokale Juweliere und Goldhändler oft eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, Schmuck anzukaufen. Wer verkaufen will, sollte sich jedoch bewusst sein, dass der angebotene Preis oft unter dem tatsächlichen Marktwert des Rings liegt. Das liegt daran, dass der Händler einen Gewinn erzielen möchte, weshalb der Preis nach unten angepasst wird.