Ein Bürohund wird als Teammitglied mit in das Büro genommen. Durch seine entspannte Art soll er das Arbeitsklima stärken und Stress entgegenwirken.
Am 20. Juni 2025 ist weltweiter „Nimm deinen Hund mit zur Arbeit“-Tag. Der Tag wurde ursprünglich durch Pet Sitters International ins Leben gerufen, der größten überregionalen Vereinigung von Tiersittern. Der Hund im Büro soll die Atmosphäre entspannen und laut dem Bundesverband Bürohund e. V. sogar das Risiko für die Volkskrankheit Burn-out senken können.
Termindruck, Diskussionen mit den Kollegen, anstehende Präsentation und ständiges Telefonklingeln – im Büro kann es schnell stressig werden. Die angespannte Atmosphäre überträgt sich leicht auf das Team. Alle sind unruhiger, nervöser und gereizter. Als bewusst eingebundener Teil eines Arbeitsteams soll ein Bürohund für mehr Harmonie im Büro sorgen. Voraussetzung: Er verfügt über die Kompetenz, entspannt mit Menschen und Artgenossen umzugehen.
Für das Beisammensein von Mensch und Hund im Büro ist der Hundehalter sowohl verantwortlich für die Sicherheit, Entspannung und die Versorgung seines Hundes als auch für die Sicherheit und Entspannung der im Büro anwesenden Personen und anderen Hunde. Es braucht also Offenheit vonseiten des Arbeitgebers und der Teammitglieder, ein entsprechendes Vertrauensverhältnis, den passenden Hundecharakter sowie eine entsprechende Ausbildung von Hund und Hundehalter für ein harmonisches Miteinander im Büro.
Wichtig ist auch, dass Allergiker oder Menschen mit Angst vor Hunden ernst genommen werden. Es sollten alle Kollegen bei der Entscheidung eingebunden werden. Eine gute Option ist eine Testphase, in der alle Beteiligten schauen können, wie sie sich mit der neuen Situation im Büro und dem tierischen Büromitglied fühlen. Auch hygienische sowie versicherungstechnische Aspekte, etwa die Hundehaftpflicht, müssen beachtet werden.
Passt das Team aus Mensch und Hund gut zusammen, kann ein Bürohund den Arbeitsalltag bereichern. Laut dem Bundesverband Bürohund e. V. (BVBH) kann ein Bürohund die psychische Gesundheit auf vielfältige Weise stärken:
Die genannten positiven Einflüsse können laut dem BVBH Risikofaktoren entgegenwirken, die bei Burn-out eine Rolle spielen. So regt zum Beispiel die Ausschüttung von Oxytocin nicht nur soziale Kontakte an. Das Anti-Stress-Hormon senkt den Blutdruck und verlangsamt die Herzfrequenz. Man fühlt sich entspannter und ruhiger. Psychische Anspannungen und Druck können gelindert werden.
Bürohunde sind keine Seltenheit mehr. Viele große Unternehmen, darunter Google, Amazon, Xing und Jimdo Deutschland, erlauben Bürohunde. Der Bürohund-Index Deutschland 2019 und 2020 des BVBH hat Erfahrungen mit Bürohunden in Deutschland erfasst.
Die Ergebnisse der Befragungen fielen positiv aus: Mit etwa 85 Prozent Zustimmung wird die Zulassung von Bürohunden in Unternehmen als einfach erlebt. Über 92 Prozent der Mitarbeiter gaben an, durch Bürohunde eine Verbesserung des Arbeitsklimas zu erleben. Genaue Zahlen, wie viele Bürohunde es in Deutschland gibt, liegen nicht vor.