Nach einer mehr als zwanzig Monate langen Blockade hat das türkische Parlament der Aufnahme Schwedens in die Nato zugestimmt. Nach der Entscheidung vom Dienstagabend muss nun noch Präsident Recep Tayyip Erdoğan das sogenannte Beitrittsprotokoll unterschreiben.
Das türkische Parlament hatte am Dienstag mit der Prüfung des Protokolls zum Nato-Beitritt Schwedens begonnen, nachdem der Auswärtige Ausschuss des türkischen Parlaments dem Beitritt im Dezember zugestimmt hatte. Mit der Zustimmung des türkischen Parlaments ist Ungarn nun das einzige Nato-Mitglied, dessen Zustimmung noch aussteht.
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hatte das traditionell blockfreie Schweden im Mai vergangenen Jahres gemeinsam mit dem Nachbarland Finnland die Nato-Mitgliedschaft beantragt. Finnland konnte dem Militärbündnis im April beitreten, während Schweden noch immer wartet.
Erdoğan erklärte sich erst im vergangenen Juli bereit, sein Veto aufzugeben. Er erhob jedoch neue Forderungen und machte die Ratifizierung des Nato-Beitritts Schwedens von der Bewilligung einer Lieferung von F-16-Kampfjets an die Türkei durch die USA abhängig. Die US-Regierung ist einer Lieferung nicht abgeneigt, der Kongress blockiert einen Verkauf derzeit allerdings noch.
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