Er blockiert Straßen, Vorgärten und Haustüren: In Tasmanien treibt ein Seeelefant sein Unwesen. Die Behörden warnen die Einwohner ausdrücklich vor dem Wildtier.
Auf der australischen Insel Tasmanien terrorisiert ein Seeelefant die Einwohner nahe dem Ort Dunalley. Das knapp 400 Kilogramm schwere Tier macht es sich dort auf Straßen und in Vorgärten gemütlich. Das berichtet das australische Nachrichtenportal „Yahoo News Australia“, nachdem Videos von dem Tier in den sozialen Medien viral gegangen waren. Demnach wurde der Seeelefant in den sozialen Medien auf den Namen „Neil the Seal“ getauft.
Nach Angaben des Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt Tasmaniens (DNRE) ist es üblich, dass Seeelefanten für vier bis fünf Wochen an Land kommen. Dort würden sie sich ausruhen und mausern, nachdem sie auf offener See für längere Zeit nach Nahrung gesucht haben. So stattete Neil the Seil der australischen Insel bereits im August einen Besuch ab. Als Seeelefant gehört er zu den größten Robben der Welt.
„Er ist ein Wildtier das einen töten könnte“
Schon im April warnte der Anthrozoologe Dr. Bruce Englefield, dass die Tiere durchaus gefährlich werden könnten. „Sobald man ihnen einen Namen gibt, denken die Leute, sie seien wie Menschen. Es stellt ein Problem dar, wenn man denkt, dass er süß und verschmust ist, aber das ist nicht der Fall – er ist ein 400 kg schweres Wildtier, das einen töten könnte“, sagte der Experte zu „Yahoo News Australia“.
Ähnlich äußerte sich auch Sam Thalmann, Wildbiologe beim Marine Conservation Program der Regierung: „Seeelefanten mögen von Menschen scheinbar nicht belästigt werden und die Leute denken vielleicht, dass das Streicheln eines wilden Tieres gute Social-Media-Inhalte darstellt, aber die Robbe könnte gefährlich sein, wenn sie belästigt wird“, so Thalmann.
Aktuell wurden in dem Ort daher vorübergehend sogar Straßen gesperrt, um Schaulustige daran zu hindern, zu nah an das Tier heranzugehen. Doch auch das des Wildtieres soll geschützt werden: Wie das DNRE warnt, könnte sich dieses sonst an Menschen gewöhnen, was sein langfristiges Überleben in freier Wildbahn gefährden könnte.