Ein Stachelrochen in einem Aquarium in North Carolina ist schwanger, obwohl keine männlichen Artgenossen in der Einrichtung leben.
In einem Aquarium im US-Bundesstaat North Carolina, dem „Aquarium & Shark Lab ECCO“ in Hendersonville, gibt es derzeit ein Rätsel aufzuklären. Wie lokale Medien berichten, ist ein Stachelrochen namens Charlotte schwanger – obwohl in der Einrichtung keine männlichen Artgenossen leben.
Das Personal des Aquariums war zunächst besorgt über eine Schwellung, die Charlotte im September zeigte und die als mögliche Erkrankung wie Krebs gefürchtet wurde. Doch bei näherer Untersuchung konnte die wahre Ursache entdeckt werden: eine Schwangerschaft.
Forscher sprechen nun von zwei Möglichkeiten, wie es dazu gekommen sein könnte: Zum einen könnte es sich dabei um eine sogenannte Parthenogenese oder Jungfernzeugung handeln – ein äußerst seltener Prozess der eingeschlechtlichen Fortpflanzung. Dabei entstehen die Nachkommen aus einzelnen unbefruchteten Eizellen.
Bissspuren an Charlotte entdeckt
Zum anderen könnte es sein, dass Charlotte sich mit einem der jüngeren männlichen Haie im Becken gepaart hat. Bissspuren an den Flossenrändern von Charlotte scheinen diese Theorie zu unterstützen. Beim Sex beisst sich das Hai-Männchen oft an den Brustflossen des Weibchens fest, um mehr Halt zu haben. Brenda Ramer, Gründerin und Geschäftsführerin des Aquariums erklärte: „Mitte Juli 2023 haben wir zwei einjährige männliche Weißfleck-Bambushaie in dieses Becken gebracht“. Man habe nicht daran gedacht, dass es zu einer Paarung kommen könnte.
Die normale Tragzeit von Stachelrochen beträgt typischerweise drei bis vier Monate. In Kürze soll Charlotte voraussichtlich bis zu vier Junge zur Welt bringen. Das Aquariumspersonal und die Forscher sind gleichermaßen begeistert. Um Gewissheit zu erlangen, sollen nach der Geburt DNA-Tests durchgeführt werden.
Haie und Rochen sind entgegen äußerlicher Unterschiede eng miteinander verwandt und gehören beide zur Gruppe der Knorpelfische. Wie Wissenschaftler berichten, ähnelt sich sogar ihr Paarungsverhalten – demzufolge ist die Möglichkeit einer Paarung zwischen den beiden Fischen nicht ausgeschlossen.