Im Pokal steht das Duell der bisherigen Überraschungsteams an: Leverkusen empfängt Stuttgart. Wer hier gewinnt, ist Topfavorit auf den Titel.

Der DFB-Pokal ist in dieser Saison eine Angelegenheit der unterklassigen Teams. Im Viertelfinale stehen allein vier Zweitligisten sowie ein Klub aus der 3. Liga.

Dadurch erhöhen sich naturgemäß die Titelchancen der drei verbliebenen Erstligisten – besonders die von Tabellenführer Bayer Leverkusen und dem drittplatzierten VfB Stuttgart. Diese treffen am Dienstagabend direkt aufeinander (ab 20.45 Uhr im Liveticker von t-online). Wer dieses Duell gewinnt, gilt bei Fans und Medien als Topfavorit auf den Pokalsieg.

Dieser Status wird noch verstärkt, da sich in der vergangenen Woche mit Fortuna Düsseldorf (4:3 im Elfmeterschießen beim FC St. Pauli) und dem 1. FC Kaiserslautern (3:1 bei Hertha BSC) bereits zwei Zweitligisten und die eigentlichen Außenseiter der Duelle für das Halbfinale qualifiziert haben. Kein Wunder also, dass Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß konstatiert: „Die Konstellation ist unglaublich reizvoll.“

In Leverkusen schaut der Trainer derweil etwas weiter nach vorne: „Das wird eine Top-Woche für uns“, sagte Xabi Alonso und spielt damit auf den dem Pokalspiel anstehenden Bundesliga-Kracher am Samstag (ab 18.30 Uhr im Liveticker von t-online) gegen den zweitplatzierten FC Bayern München an.

Obwohl für die Leverkusener innerhalb von nur fünf Tagen die beiden wohl wichtigsten Spiele der jüngeren Vereinsgeschichte anstehen, bleibt der Baske demonstrativ gelassen und verkündet: „Wir sind es gewohnt, Englische Wochen zu haben und haben das bisher gut gemacht. Nach Dienstag haben wir noch genug Zeit, uns auf Samstag vorzubereiten.“ Sein Team verspüre „in dieser Woche nicht mehr Druck als sonst.“

Alsonso und die Sehnsucht nach einem Titel

So ganz möchte man Alonso das nicht glauben, denn für die seit dem Pokalsieg 1993 auf einen Titel wartenden Leverkusener hätte eine Wiederholung dieses Coups 21 Jahre später besondere Signalwirkung – und würde eine jahrzehntelange Sehnsucht befriedigen.

So gibt Alonso dann auch zu, dass seine Spieler schon diesen großen „Wunsch“ hätten, endlich etwas zu gewinnen – und skizziert im Nachsatz die vermeintlich einfachste Möglichkeit dazu: „Im Pokal ist es der kürzeste Weg, es sind nur zwei Spiele bis zum Finale.“

Darum weiß allerdings auch Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß, dessen Team nach einem 5:2 gegen Leipzig und einem 3:1 am vergangenen Wochenende beim SC Freiburg vor Selbstvertrauen nur so strotzt.

Stuttgarts Coach sieht „unglaubliche Bedeutung“

Obwohl es in der Bundesliga derzeit blendend läuft und der langjährige Abstiegskandidat aus Schwaben dank zwölf Punkten Vorsprung auf Platz sieben eine Europapokalteilnahme klar im Fokus hat, misst Hoeneß dem Pokal-Aufeinandertreffen in Leverkusen „unglaubliche Bedeutung“ bei.

Entsprechend lässt er sich auch nicht davon beirren, dass die Leverkusener in dieser Saison bisher noch ungeschlagen sind. Bayer sei zwar favorisiert, aber „es ist ein Spiel. Das macht den Reiz aus. Die Chancen sind jetzt nicht riesengroß, aber es wird welche geben“, so Hoeneß

Hoffnung dürfte ihm auch machen, dass der Akteur, welcher im Ausnutzen von Chancen beim VfB bisher herausstach, wohl zurück im Kader ist: Torjäger Serhou Guirassy. Der Guineer schied mit seinem Nationalteam beim Afrika-Cup im Viertelfinale aus und ist zurück in Stuttgart.

Sein Einsatz im Pokalspiel ist dennoch unklar – aufgrund einer verspäteten Rückreise und leichten Magen-Darm-Problemen. „Wir werden ihn durchchecken und dann entscheiden“, erklärte Hoeneß und unterstrich: „Wir werden ihn in nichts reinjagen, wenn das Risiko zu groß ist.“

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