Das Stromnetz der Stadt Oranienburg ist an seiner Kapazitätsgrenze angelangt. Neukunden gehen vorerst leer aus, Anmeldungen sind nicht möglich.

Die Stadt Oranienburg kann derzeit keine Neukunden mit Strom versorgen. Das teilten die Stadtwerke der 40.000-Einwohner-Stadt in Brandenburg in der vergangenen Woche mit. Zuvor sei die Bundesnetzagentur informiert worden. Der Versorger führt als Grund an, dass das „vorgelagerte Hochspannungsnetz keine ausreichende Leistung für die wachsende Stadt“ bereitstellen könne. Neben dem wirtschaftlichen Wachstum der Stadt seien der gesteigerte Zuzug sowie der verstärkte Einbau von Wärmepumpen für den erhöhten Strombedarf verantwortlich.

Der Geschäftsführer der Stadtwerke, Peter Grabowsky, sagte laut Mitteilung, dass die Versorgungsmöglichkeiten der Stadt Oranienburg ausgeschöpft seien. „Wir bedauern diese Entwicklung außerordentlich. Sie ist für alle Beteiligten sehr ärgerlich.“ Man arbeite gemeinsam mit der Hochspannungsnetzbetreiberin E.DIS Netz „mit Hochdruck an einer Zwischenlösung“. Bis 2026 soll der Neubau eines eigenen Umspannwerkes fertiggestellt sein.

Stadt hat sich schneller entwickelt als vorausgesehen

Bis dies passiert ist oder eine „Zwischenlösung“ gefunden wurde, können jedoch keine Neuanmeldungen sowie keine Leistungserhöhungen von Hausanschlüssen genehmigt werden, heißt es in der Mitteilung. „Dies betrifft beispielsweise den Anschluss von Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur. Auch neue Gewerbe- und Industrieflächen können derzeit nicht an das Netz angeschlossen und mit Strom beliefert werden.“ Bestehende Verträge seien nicht betroffen.

Der parteilose Bürgermeister Alexander Laesicke erklärte, dass der Strombedarf Oranienburgs sich „enorm entwickelt“ habe, „schneller, als es in der Vergangenheit vorausgesehen wurde“. Man arbeite nun mit Hochdruck daran, die „Stadtentwicklung nicht komplett auszubremsen, sondern ausreichend Leistung zur Verfügung zu stellen, für unsere großen Industrieunternehmen, genau wie für private Häuslebauer“.

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