Mit Stühlen und Tischen prügelten sich dutzende Clan-Kriminelle aufgrund eines Parkplatzes im Sommer 2022. Ein Mann wurde lebensgefährlich verletzt. Im Zeugenstand berichtet er nun Überraschendes.
Am Landgericht in Essen hat am Mittwoch der Prozess im Fall um eine Clan-Fehde in Essen begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft einem 27-jährigen Mann vor, bei einer Massenschlägerei im Juni 2022 einen 30-Jährigen mit einem Teppichmesser lebensgefährlich am Hals verletzt zu haben. Mutmaßliche Clan-Kriminelle arabischer, türkischer und syrischer Nationalität gingen hier mit Fäusten, Stühlen und Tischen aufeinander los. Wenige Beteiligte konnten damals ausfindig gemacht werden.
Der Auslöser des Tumults soll der Staatsanwaltschaft zufolge ein Parkplatzstreit gewesen sein. Die Polizei war damals mit einem Großaufgebot vor Ort, um die Eskalation, an der mehrere hundert Personen beteiligt waren, zu beenden.
Das Opfer gehört zur El-Zein-Familie. Der Mann sei zufällig vorbeigekommen, berichtet die WAZ. Zu diesem Zeitpunkt sei die Stimmung in Altendorf schon völlig aufgeheizt gewesen. Zum Prozessauftakt am Mittwoch gab das Opfer Überraschendes bekannt: „Ich mag ihn immer noch“, zitiert ihn die WAZ. Er habe seinem Angreifer verziehen. Einen Tag vor der Bluttat habe e mit ihm noch über einen gemeinsamen Urlaub gesprochen.