Drogen und Geldwäsche brachten ihn auf die Fahndungsliste von Interpol. Jetzt haben die Behörden in der Türkei zugeschlagen: Ein Deutscher wurde festgenommen.
Schwer bewaffnet stürmen voll vermummte Einsatzkräfte eine Wohnung in Istanbul. Ihr Ziel: Die Festnahme von Eric S. – ein mutmaßlicher Drogenboss aus Hamburg. Der Mann wurde von Deutschland auf die Fahndungsliste von Interpol gesetzt, wie das türkische Innenministerium mitteilte.
S. wird Drogenhandel, die Gründung einer kriminellen Vereinigung sowie Geldwäsche vorgeworfen, heißt es von dem Ministerium. Eine t-online-Anfrage bei den deutschen Behörden sowie Interpol blieb bisher unbeantwortet.
Beschlagnahmungen in Istanbul
In Deutschland soll es bei S. in 24 Fällen Beschlagnahmungen gegeben haben. Insgesamt sollen dabei laut den türkischen Angaben 784 Kilogramm Marihuana und 154 Kilogramm Kokain sichergestellt worden sein.
Er steht außerdem im Verdacht, gemeinsam mit Mitgliedern der Rocker-Bande Hells Angels einen Container mit 1,1 Tonnen Kokain geraubt zu haben, wie der türkische Innenminister Ali Yerlikaya schreibt. Des Weiteren wird S. zur Last gelegt, Finanzgeschäfte und Geldwäsche für einen internationalen Drogenboss durchgeführt zu haben. Mehrere türkischsprachige Medien berichteten am Mittwoch von dem Fall.
Bei der Razzia in Istanbul kam es nicht nur zur Festnahme des Verdächtigen, sondern auch zu Beschlagnahmungen. Es wurden nach Angaben des türkischen Innenministers folgende Dinge beschlagnahmt:
- 41.850 Euro
- 38.000 türkische Lira
- vier Armbanduhren der Marke Rolex
- fünf Mobiltelefone
- drei SIM-Karten
- mehrere Pässe und Personalausweise mit unterschiedlichen Namen
Wie mit dem Festgenommenen weiter verfahren wird, wurde bisher nicht bekannt gegeben. Es ist allerdings davon aus zugehen, dass Schröder an Deutschland ausgeliefert werden wird. Eine entsprechende Anfrage bei den deutschen Behörden wurde bis zuletzt nicht beantwortet.