Acht Jahre nach dem Abgas-Skandal muss Mercedes noch immer Autos zurückrufen. Halter sollten dem Rückrufsaufruf dringend folgen – aus diesem Grund.
Mercedes muss nach dem Willen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) bei 100.000 Dieselfahrzeugen ein Softwareupdate durchführen. Das KBA habe im Dezember einen entsprechenden Bescheid ausgestellt, berichten „Spiegel“ und Bayerischer Rundfunk. Mercedes schreibe derzeit die Halter von Modellen mit den Schadstoffklassen Euro 5 und 6b an. Wer dem Rückruf nicht Folge leiste, riskiere die Stilllegung seines Autos.
Grund für den Rückruf ist nach Angaben des „Spiegel“ eine Manipulation an der Abgasreinigungsanlage der Dieselautos, die auch Thermofenster genannt wird. Dabei reduzieren die Autos bei tieferen und höheren Temperaturen das Reinigungssystem deutlich. In der Folge wird mehr Stickoxid ausgestoßen.
Mercedes informiert betroffene Halter
Der „Spiegel“ schreibt: „Häufig regelte die Motorsteuerung schon bei Temperaturen rund um die jährlichen Durchschnittswerte ab. Die Autokonzerne argumentierten stets, man müsse das System reduzieren, um den Motor vor Schäden zu schützen. Doch dies haben Richter des Europäischen Gerichtshofs in einem Grundsatzurteil im Jahre 2022 zurückgewiesen.“ Auch bei anderen Herstellern dürfte es noch zu ähnlichen Bescheiden des KBA kommen.
Mercedes wolle „vollumfänglich“ mit dem KBA kooperieren, heißt es. Das Magazin zitiert eine Sprecherin des Stuttgarter Unternehmens: „Kundinnen und Kunden werden schriftlich darüber informiert, wenn ihr Fahrzeug Teil der KBA-Anordnung ist und noch ein Softwareupdate bei einem Service-Partner aufgespielt werden muss.“
Die Rückruf-Aktion des KBA sei verpflichtend für die Fahrzeughalter. Besitzern, die nicht auf das Schreiben reagieren, drohe die Stilllegung ihres Autos. Ob Ihr Mercedes betroffen ist, erfahren Sie hier.