Obwohl 2023 viele Herausforderungen mit sich brachte, gab es bei Markus Lanz‘ Jahresrückblick auch einige heitere Momente. Für die war unter anderem Markus Söder verantwortlich.

Nach langer Zeit mal wieder vor Publikum hat Markus Lanz am Mittwochabend das Jahr 2023 Revue passieren lassen. Besonders viele Lacher bekam er für die spitzen Entgegnungen, die er der Sprecherin der Klimaaktivisten „Letzte Generation“, Carla Rochel, servierte.

Die Gäste

  • Gordon Herbert, Basketball-Bundestrainer
  • Dennis Schröder, Basketballspieler
  • Johannes Thiemann, Basketballspieler
  • Isaac Bonga, Basketballspieler
  • Andreas Obst, Basketballspieler
  • Niels Giffey, Basketballspieler
  • Laura Blajman Kadar, Überlebende des Terrors auf dem Supernova-Festival
  • Abed Hassan, Deutscher mit Familie in Gaza
  • Ryyan Alshebl, Bürgermeister der Gemeinde Ostelsheim
  • Sahra Wagenknecht, Politikerin
  • Carla Rochel, „Letzte Generation“-Sprecherin
  • Edward Berger, oscarprämierter Filmregisseur
  • Ernestine Hipper, oscarprämierte Filmausstatterin
  • Zoe Wees, Sängerin
  • Katja und Ludolf von Maltzan, Betreiber eines Biohofs in Brandenburg
  • Michael Grubert, Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow
  • Markus Söder, Bayrischer Ministerpräsident
  • Olena Selenska, First Lady der Ukraine
  • Veronika, Teenagerin aus der Ukraine
  • Mariam Lambert, Orphans Feeding Foundation
  • Olivia Kortas, Zeit-Journalistin

„Worauf läuft das hinaus?“, wollte er von der 21-Jährigen mit Blick auf die Störaktionen der Bewegung wissen. Der Protest zeige die Ungerechtigkeit in der Klimakrise auf und habe auch schon viele Menschen dazu gebracht, sich zu positionieren, entgegnete die.

Als Beispiele nannte Rochel unter anderem Sänger Herbert Grönemeyer und Papst Franziskus. „Der Papst steht relativ selten im Berufsverkehr“, merkte Lanz an und erntete zustimmenden Applaus.

Lanz hinterfragt Aktionen von „Letzte Generation“

Mit ihren Klebeaktionen hatte die „Letzte Generation“ 2023 immer wieder Hauptverkehrsadern in Städten stillgelegt und damit für großen Ärger in der Bevölkerung gesorgt.

Angesprochen auf „Hass und Wut“, der den Aktivisten entgegenschlage, erklärte Rochel: „Ich kann die Wut der Menschen total verstehen. Ich finde es wichtig, dass sie wütend sind.“ Hinsichtlich der Klimakrise spürten viele sonst gar nichts, führte sie aus.

Lanz ließ das nicht unkommentiert: „Wütend werden die schon, aber anders als Sie sich das wünschen“, entgegnete er. Verstärkung kam in diesem Punkt von Politikerin Sahra Wagenknecht.

Wagenknecht wettert gegen Habeck

„Ich verstehe ja, dass Sie das umtreibt, wenn das Weltklima sich verändert“, erklärte die an Rochel gewandt. Die Bevölkerung werde durch „diese Art Aktionen“ jedoch nicht wütend auf die Politik, „sondern auf Sie“, stellte Wagenknecht klar.

„Sie bestrafen die Falschen“, so die Bundestagsabgeordnete mit Blick auf Menschen, die im Verkehr feststeckten und Termine verpassten. Tatsächlich hatte Wagenknecht sogar einige Klebetipps auf Lager: Sinnvoller wäre es aus ihrer Sicht, sich „vor dem Kanzleramt“ anzukleben oder „bei Habeck, der eine katastrophale Politik macht“. „Meinetwegen auch im Heizungskeller“, fügte sie angeregt von Lanz hinzu.

Rochel will nicht mehr zu Lanz

„Warum kleben Sie sich nicht bei Robert Habeck an?“, wollte der Moderator von Rochel wissen und verwies dabei deutlich darauf, dass das Wagenknechts Idee sei und nicht seine. „Weil es nicht funktioniert“, erklärte Rochel. Ein Protest müsse stören und in der „Mitte der Gesellschaft stattfinden“, um die nötige Aufmerksamkeit zu erlangen.

„Was wird 2024 passieren müssen, damit sie vielleicht aufhören?“, fragte Lanz. „Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich 2024 nicht wieder hier in dieser Talkshow sitze“, antwortete Rochel. „Es gibt schlimmere Schicksale“, warf Lanz. Sie hoffe darauf, dass sich in Sachen Klimaschutz etwas bewege und die Proteste im nächsten Jahr vorbei seien, führte Rochel schließlich aus.

Wagenknecht teilt gegen Ampel aus

Mit Wagenknecht sprach Lanz am Mittwoch nicht nur über das Thema Klimaaktivismus. Auch über die Ambitionen ihrer neuen Partei, Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), wollte er mehr wissen.

Mit wem aus der Ampel-Regierung sie denn derzeit am liebsten tauschen würde, fragte er Wagenknecht. „Wenn man in der Politik ist, würde man am liebsten mit dem Bundeskanzler tauschen“, erklärte die. „Um eine andere Politik zu machen.“

„So weit sind sie schon?“, hakte Lanz nach. „Nein, ich will jetzt hier nicht abheben“, so Wagenknecht. Sie hoffe aber, dass in Zukunft in Deutschland Menschen Bundeskanzler seien, die „einen Plan haben“.

Auf den ersten Verbalschlag gegen Scholz folgte gleich der nächste: Es sei ja mittlerweile fast ein Volkssport, sich über die Ampel lustig zu machen, so Wagenknecht. Es sei aber auch „eine wirklich extrem schlechte Regierung“, erklärte die Politikerin. „Sie lachen, aber es ist doch so“, sagte sie an das Publikum gewandt.

Ernster wurde sie beim Thema AfD. Ob das BSW eine Koalition mit der AfD denn ausschließen würde, wollte Lanz wissen. „Natürlich“, erklärte Wagenknecht und fügte hinzu: „Solange die AfD einen rechtsextremen Flügel hat, kann man mit ihr nicht koalieren.“

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