Sie waren im Sommer Mitglied der deutschen Delegation, die Außenministerin Annalena Baerbock nach Senegal begleitet hat. Welche Chancen bietet Afrika deutschen Unternehmen?
In einigen afrikanischen Ländern wie Ruanda, Ghana, der Elfenbeinküste oder Senegal schreitet die Industrialisierung rasant voran. Da deutsche Technologie in diesen Ländern einen hervorragenden Ruf genießt, ergeben sich hervorragende Geschäftsmöglichkeiten. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen afrikanischen Ländern große Unterschiede. Für deutsche Unternehmen sind die Chancen durchaus gegeben, da sich vieles erst noch etablieren muss. Manche verbinden „Afrika“ aber immer noch vor allem mit Kriegen und Katastrophen, und dieses Bild schreckt Unternehmen eher ab. Man muss sich die einzelnen Länder anschauen, sie besuchen und Partnerschaften aufbauen.
Ihr Unternehmen ist in Deutschland ansässig, Sie beschäftigen aber auch anderswo viele Fachkräfte?
In unserer Branche ist es möglich, afrikanische Fachkräfte zu beschäftigen, ohne dass diese nach Deutschland kommen müssen. Seit Mitte 2023 bauen wir über einen Dienstleister unseren Kundensupport in Nairobi, Kenia auf und setzen junge Leute ein, die sich weltweit um den Kundensupport kümmern. Wir sind mit ihrer Arbeit so zufrieden, dass wir nun über eine Ausweitung des Modells nachdenken. In Afrika liegen die Länder mit dem niedrigsten Durchschnittsalter weltweit. Viele junge Leute sind hoch motiviert und mittlerweile auch gut ausgebildet, es gibt also viel Potenzial.