Jürgen Klopps Liverpooler liefern die nächste emotionale Ausnahmepartie in Anfield. Trotz schwierigem Spielverlauf schlagen die „Reds“ einen bissigen Tabellenletzten.

Jürgen Klopp kommt dem Meistertitel in England ein weiteres Stück näher. Dank eines 3:1 (1:0)-Erfolgs gegen Sheffield United schob sich der Teammanager mit seinem FC Liverpool wieder auf Platz eins der Premier League.

Gegen den Tabellenletzten dominierte der „LFC“ zwar deutlich, tat sich zwischenzeitlich aber ungewohnt schwer. Speziell nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch ein Eigentor von „Reds“-Youngster Conor Bradley (58. Minute), das die Hoffnungen des Außenseiters auf eine Sensation nach der Liverpooler Führung durch Darwin (17.) nährte.

Doch in der 76. Minute brachte Alexis Mac Allister das Stadion an der Anfield Road mit einem sehenswerten Fernschusstor zum Kochen und ebnete den Weg zum Liverpooler Sieg, den Cody Gakpo kurz vor Schluss (90.) endgültig absicherte.

Der zum Saisonende scheidende Teammanager Klopp hat damit weiterhin die Chance auf das „Triple“ aus englischer Meisterschaft, Champions-League-Sieg und dem bereits gewonnenen Ligapokal.

So lief die Partie

Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für Klopp. Kurz nach dem Anpfiff vergab Sheffields James McAtee aus kurzer Distanz die Riesenchancen zur Führung, als er am stark reagierenden „Reds“-Keeper Caoimhin Kelleher scheiterte (1. Minute).

Dann wurde es schmerzhaft – vor allem für den ehemaligen Münchner und heutigen Liverpooler Ryan Gravenberch. Der für den verletzten Wataru Endo ins Team gerückte Niederländer rauschte in der vierten Minute bei einem Luftduell mit Vinicius Souza zusammen, woraufhin beide erst einmal am Boden liegen blieben. Klopp schaute an der Seitenlinie skeptisch drein, doch nach gut einer halben Minute ging es für beide Profis weiter.

Zwei Minuten später kam Mohamed Salah nach einer ungenauen Abwehr von Keeper Ivo Grbić im Strafraum an den Ball, doch den anschließenden Schuss von Liverpools Stürmerstar entschärfte der kroatische United-Schlussmann gekonnt per Flugparade.

In der 17. Minute unterlief Grbić dann ein folgenschwerer Fehler, als er den Ball von der Strafraumgrenze beim Abschlag direkt auf den herannahenden Darwin senste, von dem der Ball ins Tor sprang. Gut antizipiert von Liverpooler Stürmer, aber ein kapitaler Bock von Sheffields Torwart.

Danach übernahm Liverpool klar das Kommando auf dem Feld und wiederum Darwin verpasste mit einem Flachschuss aus gut elf Metern das 2:0 nur aufgrund des diesmal gut parierenden Grbić (22.). Der LFC schnürte den Tabellenletzten in dessen eigener Hälfte ein, Sheffield kam kaum noch zu offensiver Entlastung.

Der emsige Mittelfeldmotor Alexis Mac Allister verpasste mit einem leicht angeschnittenen Schuss aus etwa 18 Metern das Tor in der 34. Minute dann nur knapp. Weitere Topchancen gab es in der ersten Hälfte nicht.

Der zweite Durchgang begann gemächlich. Weder der weiterhin feldüberlegene LFC noch die Gäste aus Sheffield kamen erwähnenswert gefährlich vors Tor. In der 58. Minute war Klopp dann das blanke Entsetzten ins Gesicht geschrieben: Nach einem schnellen Konter und einer weiten Flanke von rechts köpfte Gustavo Hamer den Ball an die Füße des erst 20-jährigen Conor Bradley, von denen das Spielgerät am chancenlosen Kelleher vorbei den Weg ins Liverpooler Tor fand.

Der Ausgleich schockte Liverpool sichtbar. Wenn, dann waren es in der Folge Standards, mit denen sich Klopps Schützlinge an die erneute Führung herantasteten. Wie in der 65. Minute, als Kapitän Virgil van Dijk mit einem kraftvollen Kopfball auf glänzend reagierenden Grbić scheiterte. Wiederum gut zehn Minuten später hatte Andy Robertson das 2:1 auf dem Fuß, doch dessen risikoreiche Direktabnahme aus vollem Lauf verpasste das Tor knapp (74.).

Es dauerte bis zur 77. Minute, als das Stadion an der Anfield Road in Liverpool mal wieder aus allen Nähten platzte. Der Grund: natürlich ein Tor. Und was für eins. Mit einem ebenso kraftvollen wie platzierten 17-Meter-Schuss brachte Mac Allister das Leder sehenswert im rechten oberen Toreck unter. Eine Vorführung der Sorte „Tor des Jahres“. Danach machte Liverpool weiterhin Druck und kam zu weiteren guten Möglichkeiten. In der 90. Minute traf zudem Gapko.

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