„Biomass“-Sonde
Esa bringt Satelliten zur Waldbeobachtung ins All
29.04.2025 – 11:24 UhrLesedauer: 2 Min.
Die Esa hat ihre Sonde „Biomass“ ins All gebracht. Der Satellit soll in den kommenden Jahren weltweit die Wälder vermessen.
Ein neuer Erdbeobachtungssatellit zur Vermessung der Wälder ist am Vormittag an Bord einer Vega-C-Rakete ins All gestartet, wie eine Liveübertragung des Starts gezeigt hat. Die Rakete hob 11.15 Uhr vom Esa-Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab.
Die von der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa in Darmstadt aus gesteuerte Sonde soll in den kommenden Jahren die weltweite Biomasse der Wälder erfassen. Das soll helfen, die Rolle der Wälder im globalen Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen. Bäume speichern Kohlendioxid und sind somit auch wichtig im Kampf gegen den Klimawandel.
Dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge gibt es bislang nur Schätzungen, wie viel Waldbiomasse weltweit vorhanden ist. „Ihre Größe ist jedoch entscheidend, um die globale Erwärmung genau zu berechnen. Das dient dazu, die Folgen des Klimawandels vorherzusagen und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen“, heißt es dort auf der Homepage.
Wälder bedecken dem DLR zufolge mit 40,6 Millionen Quadratkilometern knapp ein Drittel der eisfreien Landfläche unseres Planeten und sind wegen der Photosynthese ein „überlebenswichtiges Organ“. Nach dem im Oktober vergangenen Jahres vorgestellten Waldzustandsbericht wurde 2023 weltweit eine Waldfläche fast in der Größe Lettlands zerstört. Fast 96 Prozent der gesamten Entwaldung habe in tropischen Regionen stattgefunden.
Die „Biomass“-Sonde soll in einer Höhe von 666 Kilometern fliegen. Die Mission ist auf fünfeinhalb Jahre ausgelegt und kostet knappe 500 Millionen Euro.
Die Vega C, mit der „Biomass“ ins All gebracht wurde, ist eine Weiterentwicklung der Vega-Rakete, die von 2012 bis 2024 leichte Satelliten ins All brachte. Erstmals flog die Rakete im Juli 2022 ins All.