Wenn die Nase zu ist und der Hals kratzt, sind Suppen wohltuend und angenehm. Viele Erkältungsgeplagte schwören daher auf die Medizin aus der Küche.
Das Wichtigste im Überblick
Warme Suppen sind altbewährte Hausmittel und werden von vielen als symptomlindernd empfunden. Auch wenn wissenschaftlich nicht erwiesen ist, dass dadurch die Erkältung schneller abklingt, haben die heißen Dämpfe einen schleimlösenden Effekt. Zudem sind frisch zubereitete Suppen reich an Mineralstoffen und versorgen den Körper mit ausreichend Flüssigkeit im Kampf gegen die Viren. Drei Suppen, die bei Erkältung einen Versuch wert sind – und zudem richtig lecker schmecken.
Suppen: Flüssigkeitsplus bei Erkältung
Die Vorteile von Suppen bei Erkältungen liegen klar auf der Hand: Sie versorgen den Körper mit reichlich Flüssigkeit, sie wärmen von innen, helfen gegen das Frösteln und sie sind – im Falle von Hühner- und Gemüsebrühen – leicht verdaulich. All das ist von Vorteil, wenn der Körper gerade mit Erkältungsviren kämpft. „Gleichzeitig verbessert die Wärme der Suppe die Durchblutung, die Schleimhäute trocknen nicht aus, der Schleim löst sich. Das wird als wohltuend empfunden und unterstützt die körpereigene Abwehr der Schleimhäute“, sagt Silke Restemeyer, Diplom-Oecothrophologin im Referat Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE).
Wärme wirkt wohltuened
Die gelöffelte Wärme tut zudem dem Hals gut. Eine warme Suppe wirkt sich oft reizlindernd auf Halsschmerzen aus. Der Kratzen im Hals lässt etwas nach und auch der Hustenreiz beruhigt sich kurzzeitig etwas. Zudem weckt der Duft bei vielen Menschen Kindheitserinnerungen an Fürsorge und Zuwendung. „Das hilft vielen, zur Ruhe zu kommen und zu entspannen“, sagt Restemeyer.
Leicht verdaulich und mineralstoffreich
Auch die leichte Verdaulichkeit von Suppen ist bei Erkältung praktisch: Muss der Körper weniger Energie in die Verdauung stecken, hat er Kapazitäten für die Infektabwehr zur Verfügung. Außerdem liegen Suppen nicht schwer im Magen – was ebenfalls angenehm ist, wenn man das Bett hütet und erkältungsbedingt weniger Appetit hat. Zudem gleichen Suppen den Mineralstoffverlust gut aus, der durch verstärktes Schwitzen bei einer Erkältung bedingt ist. Es lohnt sich also, ein paar Kraft- und Heilsuppen, wie sie umgangssprachlich bezeichnet werden, auszuprobieren. Sie sind einfach zubereitet und lassen sich gleich in einer größeren Menge auf Vorrat kochen: Ebenfalls ein Plus, wenn man sich schlapp fühlt und keine Lust hat, ständig am Herd zu stehen.
Der Klassiker: die Hühnersuppe
Hühnersuppe gegen Erkältung: ein Klassiker – schon zu Omas Zeiten. Nicht umsonst: „Die Zutaten einer Hühnersuppe enthalten Nährstoffe, die die Immunabwehr stärken können. Das fängt beim Hühnerfleisch mit seinem hohen Zinkanteil an und setzt sich fort mit den klassischen Gemüsen wie Lauch, Sellerie, Möhren und Zwiebeln. Das Gemüse liefert Vitamin K, Betacarotin und sekundäre Pflanzenstoffe“, sagt Restemeyer. „Wer die Suppe zum Abschluss mit krauser Petersilie verfeinert, gibt eine Extraportion Vitamin C hinzu. Außerdem liefert eine Hühnersuppe Energie, damit Verschnupfte rasch wieder auf die Beine kommen.“
Auch wenn es bislang zur möglichen Wirksamkeit von Hühnersuppe bei Erkältung nur Laborexperimente gibt und klinische Studien mit Patienten fehlen, ob Hühnersuppe bei einer Erkältung hilft: Aus der Hausapotheke sind Suppen nicht wegzudenken. Ebenfalls interessant zu wissen: In der ayurvedischen Lehre, der traditionellen indischen Medizin, werden Fleischsuppen ebenfalls als stärkend, heilend und verdauungsunterstützend eingestuft.
Hühnersuppe: Basisrezept
Basisrezept: Ein Kilogramm Suppenfleisch (zum Beispiel vom Huhn oder Rind) zusammen mit einem Kilogramm Knochen in vier Liter kaltem Wasser ansetzen. Langsam zum Kochen bringen. Die Suppe sollte leicht köcheln, nicht sprudeln. Hört das Schäumen auf, können Sie Gemüse und Gewürze nach Wahl zugeben, ebenso klein geschnittenes Suppengrün und eine halbierte Zwiebel. Gut passen auch Lorbeerblätter, Liebstöckel, Thymian, Rosmarin, ein Stück Ingwerwurzel und Wacholderbeeren. Variieren Sie ganz nach Ihrem Geschmack. Ein Schuss Essig und etwas Salz in der Brühe helfen, das Kalzium aus den Knochen zu lösen.