Diesel und Benziner sollen runter von der Straße: Sie seien zu schmutzig, Elektroautos viel sauberer, sagt die EU. Stimmt das? Großer Vergleich des ADAC.
Die EU hat das Aus für Diesel- und Benzinmotoren beschlossen – die allein in Deutschland 45 Millionen Autos antreiben. Die Zukunft gehört demnach dem Elektroantrieb. Dessen Sauberkeit ist jedoch umstritten. Wer allerdings die Wahrheit über ein Auto erfahren will, sollte sich nicht auf die Labels der Hersteller verlassen, sondern lieber auf neutrale Experten-Tests schauen. So wie den Ecotest des ADAC. Darin prüft der Verkehrsklub, welche Autos wirklich sauber sind – und welche nur so tun. Hier sind die neuesten Ergebnisse.
E-Autos dominieren das Ranking
Und die Resultate zeigen: Die saubersten Autos fahren tatsächlich mit E-Antrieb. 18 der 20 Modelle tanken an der Steckdose; eines fährt mit Autogas, ein weiteres ist ein Hybrid.
Bester im Vergleich: das Tesla Model 3 in der Basisausstattung. Kein anderes Modell, das der ADAC im vergangenen Jahr testete, ist umweltschonender. Größte Stärke des Tesla ist seine hohe Effizienz. Mit einem Testverbrauch von 16,8 kWh auf 100 Kilometer fährt das Model 3 sparsamer als alle anderen Testautos. Der vergleichbare BMW i4 eDrive40 verbraucht 19,5 kWh auf 100 Kilometer und damit 16 Prozent mehr. Auch das ist aber kein schlechter Wert – und bringt den BMW als einziges deutsches Auto in die Top Ten.
Das ist der ADAC-Ecotest
Der Verkehrsklub vergleicht alle Autos eines Testjahrgangs – in diesem Fall die Testwagen aus dem Jahr 2022. Im Mittelpunkt der Messungen stehen krankmachende Schadstoffe wie Kohlenmonoxid (CO) und Stickoxide (NOx) und der Ausstoß des Klimakillers CO2.
Elektroautos fahren zwar ohne Abgase (Experten sagen: lokal emissionsfrei). Zur Erzeugung ihres Stroms wird dennoch viel Energie benötigt. Wie sauber diese Energie ist, entscheidet letztlich darüber, wie sauber das E-Auto selbst ist. Deshalb vergleicht der ADAC die sogenannte Well-to-Wheel-Bilanz seiner Testautos (WTW, auf Deutsch etwa: von der Quelle bis zum Rad).
Als sauberstes Auto mit reinem Verbrennungsmotor schaffte es der Toyota Aygo X 1.0 auf Platz 25 (82 Punkte). Schlechtestes Auto im Test: der Subaru Forester. Der Allrad-Kombi ist mit einem Mildhybrid-Antrieb ausgestattet: Ein kleiner E-Motor soll den Benziner unterstützen und dadurch Sprit sparen. Mit 9,1 Litern Super auf 100 Kilometer wurde dieses Ziel allerdings deutlich verfehlt. Ein Ausstoß von 243 Gramm pro Kilometer bringt dem Subaru gerade einmal 2 Punkte in der CO2-Wertung ein. Insgesamt erreicht er 33 Punkte – und damit nur ein Drittel des Testsiegers.