Seit bald 13 Jahren sind sie in ihrer eigenen TV-Show zu sehen. Nebenbei führen die Geissens mehrere Firmen. Im Interview mit t-online sprechen sie über Arbeitsmoral und den Umgang mit sexueller Belästigung im Netz.
Carmen und Robert Geiss erscheinen auf dem Bildschirm. Wir sind zum Interview per Videocall verabredet. Die zwei sitzen an einem Tisch in ihrem Zuhause, tragen beide Sonnenbrille. Die 58-Jährige legt ihre schließlich ab, ihr ein Jahr älterer Mann behält seine auf. Im Gespräch sind die Geissens ernster, als man sie aus ihrer RTLzwei-Serie kennt.
Mit t-online sprechen sie beispielsweise über Kritik an ihnen und ihren Töchtern. Zudem teilen Sie ihre Gedanken zum Thema Arbeit. In diesem Zusammenhang sieht das Paar ein „generelles Problem“.
t-online: Seit 2011 lassen Sie sich in Ihrem luxuriösen Alltag von Kameras begleiten. Wie erklären Sie sich den langanhaltenden Erfolg?
Robert Geiss: Ich glaube, das hat viel damit zu tun, dass wir authentisch sind. Bei uns gibt es keine Fakes. Und solange uns die Fans sehen wollen, machen wir weiter.
Denken Sie nie darüber nach, mit dem TV-Format aufzuhören?
Robert Geiss: Wir als Familie haben dabei einfach Spaß. Warum sollen wir das dann nicht weiter tun? Das alles ist uns inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen. Das Team ist wie eine Familie für uns. Und wenn wir irgendwann mal Enkelkinder haben, können wir ihnen genau zeigen, was wir wann gemacht haben.
Carmen Geiss: Wir machen weiter. Unser Motto lautet: Wer rastet, der rostet. Und tatsächlich sitzen wir ab jetzt auch wieder montags um 20.15 Uhr gespannt vor dem Fernseher und schauen „Die Geissens – eine schrecklich glamouröse Familie“.
Können Sie denn auch mal komplett abschalten?
Carmen Geiss: Niemals. Wir haben durch unsere Firmen immer viel zu tun.
Robert Geiss: Das geht in dem Rahmen, in dem wir uns bewegen, nicht. Mit den Geschäften, mit neuen Baustellen, mit Häusern, die verkauft werden, Häuser, die gekauft werden, mit zahllosen Reisen. Wir kommen gar nicht dazu, komplett abzuschalten. Wir müssen immer schon weiterdenken: Was steht morgen an? Welche Termine habe ich übermorgen? Das ist ein fortlaufender Prozess, ansonsten funktioniert das nicht.
Zu Fotos, auf denen Carmen ihre neue Frisur auf Instagram präsentierte, schrieb kürzlich beispielsweise ein User: „Voll wichtig – und auf der anderen Straßenseite verhungern die Leute.“ Wie gehen Sie mit Kritik im Netz um?
Carmen Geiss: Ich lese so etwas nicht. Die Neider und Hater sind für uns sehr wichtig, denn die befeuern alles. Trotzdem ist es absolut lächerlich.
Und wie gehen Sie konkret mit Kritik um, die sich gegen Ihre Töchter richtet?
Carmen Geiss: Davina ist sensibler. Die liest keine Kommentare, aber in ihr Postfach schaut sie schon. Sie bekommt oft anzügliche Fotos. Das ist abartig. Sie sagt mir das aber und ich gebe das meinen Anwälten. In der Regel bekommen wir heraus, wer das geschickt hat. Es ist nervig, aber man darf den Leuten die Plattform nicht geben. Das sind junge Mädchen. Die haben nicht die Erfahrung wie die Männer, die sowas schicken. Das ist einfach schrecklich, deswegen gehe ich dagegen vor.
Robert Geiss: Da wird Carmen zur Löwin.
Carmen Geiss: Ja, ich werde zum Stier.
Inwiefern setzen Sie sich für den guten Zweck ein?
Carmen Geiss: Ich setze ich mich viel für Tiere ein. Wir spenden viel, aber ich hänge das nicht an die große Glocke und ich mache es auch nicht nur zu Weihnachten, das finde ich falsch.
Robert Geiss: An Weihnachten ist die Bereitschaft der Menschen höher, weil sie ein schlechtes Gewissen haben. Aber am Ende muss man das ganze Jahr über investieren und sich positionieren.
Andererseits haben nicht alle das Geld, um das ganze Jahr über zu spenden.