Die „Hand Gottes“ ist eine riesige galaktische Staubwolke im Sternbild Puppis. Eine neue Aufnahme des Phänomens zeigt ein geisterhaftes rotes Leuchten.

Mehr als tausend Lichtjahre entfernt von der Erde greift eine geisterhafte Hand nach einer Galaxie. „Hand Gottes“ wird die Wolkenhand mit dem Namen CG4 oft genannt, deren rotes Leuchten nun auf einer neuen Aufnahme festgehalten wurde.

Das rote Glühen von ionisiertem Wasserstoff im Zentrum und um den äußeren Rand herum fotografisch aufzufangen, sei mit einem speziellen Filter gelungen, teilte das Team des Astronomie-Forschungszentrums NSF Noirlab in Tucson, Arizona, mit. Das Licht entsteht demnach, wenn Wasserstoff von der Strahlung benachbarter massereicher Sterne beschossen und angeregt wird.

CG4 gehört zu den sogenannten kometenartigen Globulen, von denen es in unserer Milchstraße viele gibt: Wolken aus interstellarem Staub und Gas, die wegen einer Art Schweif kometenähnlich aussehen und in denen sich neue Sterne bilden können. Auch CG4 enthält den Forschenden zufolge genug Gas, um die Bildung mehrerer neuer Sterne von der Größe der Sonne zu ermöglichen.

CG4 befindet sich im sogenannten Gum-Nebel

CG4 ist 1.300 Lichtjahre von uns entfernt und mit einem etwa acht Lichtjahre langen Schweif für eine Gaswolke eher klein. Ein Lichtjahr bezeichnet die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt – eine Strecke von 9,46 Billionen Kilometern.

Wie die meisten anderen bisher beobachteten kometenartigen Globulen liegt CG4 in einer riesigen Ansammlung aus glühendem Gas, dem sogenannten Gum-Nebel. Den Astronomen zufolge wird angenommen, dass es sich dabei um Überreste einer Supernova vor etwa einer Million Jahren handelt.

Von der Erde aus betrachtet liegt das Gebilde im Sternbild Achterdeck des Schiffs (auf Lateinisch: Puppis), einem Sternbild des Südhimmels. Die Spiralgalaxie, nach der CG4 zu greifen scheint, trägt den Namen ESO 257-19 – und ist in Wirklichkeit mehr als hundert Millionen Lichtjahre von der vermeintlichen Hand entfernt, wie die Astronomen erläutern.

Auch „Säulen der Schöpfung“ erinnert an eine riesige Hand

Die „Hand Gottes“ ist neben den „Säulen der Schöpfung“ eines der faszinierendsten Motive, die die moderne Astronomie erforscht. Vor zwei Jahren hatte das Weltraumteleskop James Webb die „Säulen der Schöpfung“ mit beeindruckender Tiefe, Klarheit und Farbe neu aufgenommen.

Auch bei diesem Gebilde handelt es sich um eine massive Ansammlung von interstellarem Gas und Staub. Die Form erinnert an eine riesige Hand.

Seit den ersten Aufnahmen 1995 durch das Weltraumteleskop Hubble wurden die „Säulen“ auf T-Shirts gedruckt, dienten als Poster-Motiv und wurden sogar von Lego als 3-D-Relief nachgestellt.

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