„Zeigt, dass Solidarität in unserem Land existiert“

Von dpa, afp, t-online, sic, csi, lim, das, LMA, te, ts, mam

Aktualisiert am 31.12.2023 – 13:34 UhrLesedauer: 50 Min.

Stephan Weil, Olaf Scholz und Daniela Behrens: Der Bundeskanzler hat mit dem niedersächsischem Ministerpräsident und der Innenministerin Niedersachsen besucht. (Quelle: Philipp Schulze/dpa)

Ergiebige Niederschläge lassen die Flüsse in Deutschland bedrohlich ansteigen. Viele Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

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Kaum Entwarnung in den Hochwassergebieten: Vor allem in Niedersachsen bleibt die Lage auch am Samstag angespannt. In Sachsen ist die Hochwassergefahr hingegen größtenteils gebannt. Doch der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt weitere Regenfälle für Anfang kommender Woche voraus.

Scholz: Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser

13.14 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz dankt den Helfern, die sich aktuell in den Hochwassergebieten einsetzen. „Das Wetter, die Natur fordern uns heraus“, sagt der SPD- in Verden. „Das zeigt, dass in unserem Land Solidarität existiert“, sagt Scholz bei seinem Besuch in Niedersachsen. Unzählige Bürger würden im Moment ihre Zeit opfern und sich auch selbst in Gefahr bringen, um Helfen zu können.

Scholz sei überzeugt davon, dass man die aktuelle Situation gemeinsam lösen könne. Auch der Bund stehe den betroffenen Ländern und Kommunen bei der Bewältigung „mit seinen Möglichkeiten“ zur Seite. Gleichzeitig mahnt er: Wenn das Hochwasser weg sei, könne es auch wiederkommen. Daher sei es notwendig, in Zukunft möglichst vorausschauend zu planen.

Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil sprach davon, dass man in der aktuellen Lage noch „mit einem blauen Auge davon gekommen sei.“ Gemessen an dem Risiko seien die Personenschäden bisher noch überschaubar. Das Technische Hilfswerk (THW) habe bisher mit weiteren Helfern „herausragende Arbeit“ geleistet. Weil dankte allen Helfern und betonte, dass die Gefahrenlage noch nicht gebannt sei.
Landesinnenministerin Daniela Behrens warnte angesichts der angespannten Lage der Sicherheitskräfte davor, zu ausgelassen Silvester zu feiern. Gleichzeitig riet sie auch davon ab, in die Katastrophengebiete aus Sensationsinteresse zu reisen.

Städtetag fordert besseren Katastrophenschutz

12.53 Uhr: Angesichts des Hochwassers in Niedersachsen fordert der Städtetag von Bund und Ländern deutlich mehr Geld für den Katastrophenschutz. Die Einsatzkräfte in den Hochwassergebieten verdienten die bestmögliche Ausstattung und Infrastruktur, sagt Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der Deutschen Presse-Agentur. „Bund und Länder müssen die Mittel für den Hochwasser- und Katastrophenschutz wieder deutlich ausbauen – und zwar dauerhaft und nicht ad hoc über Sonderprogramme. In der Vergangenheit ist beim Katastrophenschutz zu viel gespart worden.“

Auch der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil spricht sich im Berliner „Tagesspiegel“ grundsätzlich dafür aus, dass „der Katastrophenschutz und die Hochwasserprävention massiv ausgebaut werden“. Das Technische Hilfswerk, Zivilschutz, Feuerwehren und andere freiwillige Hilfsorganisationen bräuchten „die beste und modernste Ausrüstung“.

Städtetag-Geschäftsführer Dedy verlangt auch eine stärkere Einbeziehung der Kommunen. „In Zukunft müssen alle Ebenen bei Katastrophenfällen noch besser und enger zusammenarbeiten. Das 2022 eingerichtete Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist ein erster Ansatz“, erklärt er. „Es kann aber nur gut funktionieren, wenn auch die Kommunen viel stärker als bisher und auf Augenhöhe eingebunden werden. Der konkrete Katastrophenschutz findet vor Ort statt. Und vor Ort lässt sich die Lage am besten beurteilen.“

Lage in Celle entspannt sich

11.38 Uhr: Die Hochwasserlage rund um Celle entspannt sich nach Angaben des Landkreises etwas. Der Pegelstand der Aller sei weiter gefallen, und die Wetterlage lasse darauf hoffen, dass keine größeren Niederschläge zu erwarten seien, teilt der Kreis mit. „Die Lage ist jedoch weiterhin dynamisch und wird ständig beobachtet“, sagte Landrat Axel Flader (CDU).

In Wathlingen, wo das Wasser einen Deich beschädigt hatte, waren den Angaben zufolge seit Samstagnachmittag rund 550 Helferinnen und Helfer im Einsatz. Mit rund 16.000 Sandsäcken sorgten sie bis in die Nacht dafür, den Deich zu stabilisieren. Nach derzeitigem Stand sei die Lage in Wathlingen damit gesichert. Eine Notunterkunft in einem Schulzentrum für bis zu 300 Menschen wurde in den Stand-by-Modus versetzt, sie kann binnen einer Stunde wieder bereitgestellt werden.

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