Sonnenbrand vermeiden
Wie funktioniert Sonnencreme? So schützt sie vor UV-Strahlung
Sonnencreme kann einem Sonnenbrand vorbeugen, aber wie funktioniert das eigentlich? Wir verraten Ihnen den physikalischen Effekt dahinter.
08.11.2024 – 14:09 Uhr|Lesedauer: 2 Min.
Sie wissen sicher schon von Kindesbeinen an, dass Sie sich vor dem Sonnenbad eincremen sollten. Je nach Hauttyp ist die Eigenschutzzeit der Haut sehr gering und lässt sich durch Sonnencreme verlängern. Aber was genau passiert eigentlich auf der Hautoberfläche, dass die UV-Strahlung nicht mehr so schnell schadet? Das schauen wir uns an.
Obwohl Sonnencreme einen Sonnenbrand verhindern kann, schützt sie nicht zwingend auch vor Hautkrebs. Grund hierfür ist ein falsches Sicherheitsgefühl, das wir mit dem Auftragen von Sonnencreme verbinden. Physikalisch lässt sich ein Sonnenbrand zwar vermeiden oder hinauszögern, keine Sonnencreme schützt aber über mehrere Stunden und vollständig vor UV-A und UV-B-Belastung.
Doch nun zur Funktionsweise der Sonnencreme. Zu den Bestandteilen gehören nicht-lösliche (mineralische und physikalische) sowie lösliche (organische und chemische) UV-Filter. Sie absorbieren die auf die Haut treffende UV-Strahlung und wandeln sie in eine langwellige und energiearme Form der Wärmestrahlung um. Durch die unlöslichen Filter, zu denen Zinkoxid, aber auch Titanoxid gehören, wird die UV-Strahlung absorbiert, gestreut und schließlich reflektiert.
Tipp: Nicht jede Sonnencreme schützt vor UV-A und UV-B-Strahlung. Nutzen Sie für stärkeren Schutz ein Produkt, dass extra gekennzeichnet ist und gegen beide Strahlungsarten wirkt. Die Darreichungsform spielt ebenfalls eine Rolle. Sonnensprays werden oft nicht gut verteilt und vermitteln ein falsches Gefühl der Sicherheit.
Jede Sonnencreme ist mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) gekennzeichnet. Dieser Wert bestimmt den Schutzgrad, bezieht sich aber nur auf UV-B-Strahlung. Ein hoher Lichtschutzfaktor bedeutet nicht, dass die Sonnencreme gleichzeitig auch UV-A-Strahlung absorbiert. Der LSF gibt an, wie lange der eingecremte Nutzer theoretisch in der Sonne verbleiben darf, ausgehend vom Hauttyp und vom UV-Index.
Beispiel: Eine Person mit einer Eigenschutzzeit von 15 Minuten kann eine Viertelstunde in der Sonne bleiben, ohne dass es zum Sonnenbrand kommt. Nutzt diese Person nun eine Sonnencreme mit LSF 50, kann sie demnach (15 Minuten multipliziert mit LSF 50) 750 Minuten in der Sonne bleiben.
Das Bundesamt für Strahlung warnt aber davor, diese Grenzen beliebig auszudehnen und den Aufenthalt in der Sonne maximal auszunutzen. Einerseits cremen sich viele Menschen nicht richtig ein, andererseits können auch Faktoren wie der Sprung in den Pool den Schutzeffekt der Sonnencreme stören. Das Amt rät daher auch, öfter nachzucremen.
Der LSF und die damit mögliche Aufenthaltsdauer in der Sonne wird für eine bestimmte Konzentration der Sonnencreme festgelegt. Bei den Berechnungen geht man davon aus, dass pro Quadratzentimeter Haut mindestens zwei Milligramm Sonnencreme aufgetragen wurden. Sprühen Sie sich nur locker mit einem Sonnenspray ein, ist ein Sonnenbrand nebst Hautschäden auch nach deutlich kürzerer Zeit möglich.
Als erwachsene Person müssten Sie vier Esslöffel Sonnencreme für Ihren ganzen Körper verwenden. Verwenden Sie nur die Hälfte der empfohlenen Dosis, verringert sich der Lichtschutzfaktor um bis zu zwei Drittel, wie das Bundesamt für Strahlenschutz berichtet.