Parlamentsanfrage gibt Einblick
So viel geben Politiker für ihr Aussehen aus
17.11.2025 – 18:16 UhrLesedauer: 2 Min.
Macht setzt immer schon auf Repräsentation. Jetzt ist bekannt, wie viel das neue Kabinett für Friseure und Fotografen ausgibt. An der Spitze steht eine CDU-Politikerin.
Grünen-Politikerin Annalena Baerbock sah es als Außenministerin so: „Sonst sieht man aus wie ein Totengräber, weil man total grau ist“, erklärte Deutschlands damalige Chef-Diplomatin im Vorjahr. Damals war bekannt geworden, dass Baerbock allein im Jahr 2022 für die Dienste einer Maskenbildnerin im In- und Ausland rund 136.500 Euro ausgegeben hatte. „Da ich sehr, sehr viel reise und sehr viel unterwegs bin zu Tag- und Nachtzeiten, werden die Leute natürlich dann auch so bezahlt“, rechtfertigte sich Baerbock.
Kritik an den Ausgaben kam damals auch aus der oppositionellen Union. Nun ist die Union an der Regierung. Aber auch ihre Vertreter setzen auf Außendarstellung. Schließlich repräsentiert sich Politik im Netzzeitalter vor allem auf Social Media. Und das pausenlos.
Nach einer Parlamentsanfrage der AfD wurde zuletzt bekannt, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) seit Amtsantritt im Mai bis August für Kosmetiker, Visagisten und Friseure 12.501,30 Euro abgerechnet hat.
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder liebt die Inszenierung auf Instagram. Dazu muss er natürlich auch entsprechend ins Bild gesetzt werden. Im Jahr 2022 gab Söders Staatskanzlei für freie Fotografen 178.618,13 Euro aus, ergab eine SPD-Anfrage im Münchner Landtag. Knapp ein Drittel davon bezog sich noch auf Aufträge aus dem Vorjahr, hieß es. Doch ist das immer noch mehr als die Aufwendungen von Söders Vorgänger Horst Seehofer (CSU). Dem hatten 2018 noch 10.891,47 Euro für die Selbstdarstellung genügt.
Lars Klingbeil, SPD-Chef, Vize-Kanzler und Finanzminister, wendet in der aktuellen Bundesregierung am meisten für seine Foto-Inszenierung im Netz auf: rund 33.700 Euro. Es folgt Außenminister Johann Wadephul (CDU) mit rund19.000 Euro für Foto-Ausgaben. Alle Ministerien zusammen zahlten für Fotografen insgesamt 172.608 Euro.
Nach einem Bericht der Illustrierten „stern“ zahlten alle Ministerien zusammen allein zwischen Mai und August für Visagisten rund 58.738 Euro. An der Spitze liegt Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). Sie reist stets mit Visagistin. Die Ausgaben der Staatskasse für das äußere Erscheinungsbild der Ministerin betrugen zwischen Mai und August rund 19.264,76 Euro. Davon allein 8.324,11 Euro an Reisekosten für die Visagistin.














