Einige Musikstücke klingen beschwingt, andere jedoch melancholisch. Der Schlüssel liegt in der Verwendung von Dur- und Molltonarten. Ein Überblick.
Manche Melodien lassen uns in Ekstase tanzen, während andere das Bild eines einsamen Herzens zeichnen, das verträumt aus einem regennassen Fenster blickt. Doch worin liegt dieses faszinierende Geheimnis begründet? Wir tauchen ein in die Welt der Tonarten und beleuchten die beiden am häufigsten verwendeten Skalen in der westlichen Musik: Dur und Moll.
Als Musikliebhaber oder angehender Musiker ist es wichtig, den Unterschied zwischen diesen beiden grundlegenden Tongeschlechtern zu verstehen. Sie bilden das Fundament für die emotionale Wirkung von Musik und beeinflussen maßgeblich, wie wir Melodien wahrnehmen und empfinden.
Dur wird oft als Synonym für Freude beschrieben, Moll hingegen wird der Melancholie zugeschrieben. Zugegeben, dies ist eine stark vereinfachte Definition, doch sie bietet Anfängern einen hilfreichen Ausgangspunkt zur Verbindung von Emotionen mit Klängen – ein essenzieller Schritt im Lernprozess.
Um zu verstehen, wie Tonleitern gebildet werden, lohnt es sich, ihre Struktur hinsichtlich Ganztöne und Halbtöne, auch bekannt als Ganz- und Halbschritte, zu erlernen. Dabei entspricht ein Halbtonschritt dem Übergang zur nächsten verfügbaren Note beispielsweise [C nach Ces] oder [C nach Cis], während ein Ganztonschritt doppelt so groß ist, wie z.B. [C nach D] oder [C nach B].
Jede Melodie und jeder Akkord leben innerhalb einer Tonart, die durch eine Skala definiert wird. Diese hat ein „tonales Zentrum“ (Grundton), das als Schwerkraftzentrum für alle anderen Töne fungiert. Dies bedeutet, dass der Grundton der einzige Ton ist, der ein Gefühl von völliger Ruhe vermittelt.
Dur-Tonarten zeichnen sich durch ihren hellen, als positiv empfundenen Klang aus. Die charakteristische Struktur einer Dur-Tonleiter basiert auf einer spezifischen Anordnung von Ganz- und Halbtonschritten. Der dritte Ton der Tonleiter, die sogenannte Terz, liegt dabei einen Ganzton über dem zweiten Ton, was dem Dur-Klang seine Heiterkeit verleiht.
Dur-Akkorde bestehen aus dem Grundton, der großen Terz (4 Halbtonschritte) und der reinen Quinte (7 Halbtönen). In der westlichen Musik werden Dur-Tonarten oft für energiegeladene und triumphale Stücke verwendet. Sie vermitteln ein Gefühl von Klarheit, Stärke und Optimismus.
Während Dur also den Tag repräsentiert, ist Moll die Nacht. Die Moll-Tonarten erzeugen oftmals einen dunklen oder nachdenklichen Eindruck. Die Moll-Tonleiter unterscheidet sich von der Dur-Tonleiter durch die tiefere, „kleine“ Terz – der dritte Ton liegt nur einen Halbton über dem zweiten. Moll-Akkorde setzen sich aus dem Grundton, der kleinen Terz (2 Halbtonschritten) und der reinen Quinte zusammen, was ihnen einen traurigen oder geheimnisvollen Klang verleiht. Sie kommen häufig in emotionalen Balladen, dramatischen Filmmusiken oder introspektiven Kunstwerken zum Einsatz, um Gefühle wie Sehnsucht oder Spannung auszudrücken.
Übrigens: Viele Songs wechseln zwischen Dur und Moll, um emotionale Tiefe und Dynamik zu erzeugen. Hören Sie beim nächsten Musikabend doch mal genauer hin. Wussten Sie auch, dass Live-Musik mehr Emotionen wachrütteln kann als solche vom Tonträger? Das zeigt eine Studie aus der Schweiz!