Gerötet, tränend oder trocken
Gereizte Augen: Was dahinterstecken kann
Ann-Kathrin Landzettel
Aktualisiert am 16.10.2025 – 12:13 UhrLesedauer: 3 Min.

Die Augen jucken, brennen und sind gerötet. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Eine Augenärztin klärt auf, was hinter Augenreizungen stecken kann – und sagt, was hilft.
Ist das Auge plötzlich gereizt, bereitet das den meisten Betroffenen Sorgen. Auch deshalb, weil oft nicht klar ist, was die Ursache der Augenbeschwerden ist. „Zum roten Auge kommt es, wenn die Blutgefäße in der Bindehaut geweitet sind. Mit der verstärkten Durchblutung reagiert der Körper auf die verschiedensten störenden Einflüsse“, erklärt Augenärztin Dr. Andrea Lietz-Partzsch.
„Ein rotes Auge kann beispielsweise anzeigen, dass das Auge gereizt und trocken ist, sich gegen ein Allergen wehrt oder mit einer Entzündung zu kämpfen hat.“
Oft sind harmlose Auslöser schuld an gereizten Augen, etwa die kalte Klimaanlage, häufige Bildschirmarbeit oder langes Tragen von Kontaktlinsen. Doch hinter Rötungen können auch ernst zu nehmende Krankheiten stecken wie beispielsweise eine Allergie oder eine Infektion mit Viren oder Bakterien. Möglicherweise tritt die Reaktion auch infolge einer Verletzung der Augenoberfläche auf, etwa wenn ein Fremdkörper ins Auge gelangt ist. Ein plötzlicher Druckanstieg im Auge – der eine Gefahr für den Sehnerv darstellt – kann ebenfalls starke Reizungen verursachen. Möglich ist auch, dass eine Bindehautentzündung, eine Hornhautentzündung oder eine Lidrandentzündung das Auge rot werden lässt.
„Ebenso kann eine sogenannte Uveitis zur Irritation des Auges führen. Das ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), die unbehandelt zu Sehbehinderung oder gar Erblindung führen kann“, erklärt die Ärztin für Augenheilkunde. „Klingen die Symptome nach zwei Tagen nicht ab oder verschlechtern sich die Beschwerden, sollte immer ein Augenarzt aufgesucht werden.“
Eine sehr häufige Ursache für Brennen und Jucken sind trockene Augen. „Etwa ein Fünftel aller Menschen, die einen Augenarzt aufsuchen, haben trockene Augen“, sagt Dr. Lietz-Partzsch. „Lange Bildschirmarbeit führt oft zu trockenen Augen. Durch das konzentrierte Starren auf den Bildschirm blinzelt man weniger, der Tränenfilm verdunstet und das Auge wird trocken. Es rötet sich, brennt, juckt und tränt. Viele haben ein Fremdkörpergefühl im Auge. Man spricht auch vom Office-Eye-Syndrom.“
Des Weiteren sind trockene Heizungsluft, die kalte Luft der Klimaanlage, Luftzug im Allgemeinen, Rauch, Erkrankungen der Tränendrüsen sowie Allergien mögliche Auslöser trockener Augen. Auch können trockene Augen eine Begleiterscheinung anderer körperlicher Erkrankungen sein, etwa Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen, Neurodermitis, immunologischer Erkrankungen sowie Diabetes mellitus. „Möglich ist auch, dass die Einnahme bestimmter Medikamente, etwa bestimmter Blutdrucksenker, Schlafmittel, Hormone, Antiallergika und Psychopharmaka, zu trockenen Augen führt“, so die Augenexpertin.













