Das sogenannte Bitcoin-Halving halbiert das Angebot an neuen Bitcoins, die auf den Markt kommen. Wir erklären Ihnen, warum das gemacht wird und wer davon profitiert. Ein Überblick.

Manche nennen es das „Gold des 21. Jahrhunderts“: Bitcoin – die erste digitale Kryptowährung der Welt. Obwohl man annehmen könnte, dass digitales Geld unendlich hergestellt werden kann, ist dies beim Bitcoin nicht der Fall. Denn die Knappheit ist der Kern seines Wertversprechens.

Zwei mit der Knappheit im Zusammenhang stehende Konzepte sind für das Bitcoin-Protokoll maßgeblich:

  1. Gesamtzahl der Coins
  2. Halbierung der Belohnung für Miner (Halving)

Bitcoin

58.682,16 EUR+111,95%

Aktuelles ChartZeitraum 3 Jahre17:24 UhrBison

Bitcoin Krypto

Hoch
66.768,97
Zwischenwert Hoch / Mittel
55.871,80
Mittel
44.974,62
Zwischenwert Mittel / Tief
34.077,45
Tief
23.180,27

Voraussichtlich am 20. April 2024 soll es wieder so weit sein. Das nächste Bitcoin-Halving steht an. Wir erklären Ihnen, wie das Bitcoin-Konzept genau funktioniert und wie sich das auf den Wert von Bitcoin auswirken könnte.

Darum ist die Anzahl der existierenden Bitcoins begrenzt

Das Bitcoin-Protokoll schreibt vor, dass die Gesamtzahl aller Bitcoins, die jemals existieren können, auf 21 Millionen begrenzt ist. Laut der Kryptohandelsplattform coinbase.com ist es unmöglich, dass es jemals mehr Bitcoins geben wird. Einer der Gründe dafür ist, dass der Schöpfer Satoshi Nakamoto verhindern wollte, dass eine unendliche Menge hergestellt werden kann.

Anders als bei sogenannten Fiat-Währungen wie Euro oder Dollar: Diese können je nach Ermessen der Zentralbanken in großen Mengen zusätzlich in den Zahlungsverkehr eingebracht oder ihm entzogen werden. Dadurch soll idealerweise die Inflation auf dem Maß von rund zwei Prozent gehalten werden. Das heißt, der Wert von Fiat-Währungen soll sich durch geldpolitische Maßnahmen kontrolliert entwickeln.

Bitcoin (Symbolbild): Die Kryptowährung existiert nur digital. Physische Formen wie Münzgeld sind nur entstanden, um Bitcoin zu visualisieren. (Quelle: Herrmann Agenturfotografie/imago-images-bilder)

Maximale Anzahl: 21 Millionen Bitcoin

Experten der Krypothandelsplattform Bitpanda erklären die Limitierung von Bitcoin mit der ursprünglichen Überlegung, dass 50 Bitcoin pro Block in Verbindung mit einer angepeilten Blockzeit von zehn Minuten stand – das Mining-Protokoll. Dann sei die Begrenzung eine mathematische Konsequenz. 21 Millionen Bitcoin ergeben sich, wenn man die Zahl der produzierten Blöcke (210.000 pro Halving-Periode) mit der Zahl der sich halbierenden Belohnungen multipliziere. Ob Nakamoto zuerst das Limit im Kopf hatte oder das Mining-Protokoll, bleibt eine offene Frage.

Darum heißt es Bitcoin-Halving

Das zweite Konzept wird als Halving bezeichnet. Das bedeutet: Etwa alle vier Jahre wird die Bitcoin-Mining-Reward, die sogenannte Block-Reward (Block-Belohnung oder Prämie) halbiert. Das heißt so viel wie: der Verdienst der Bitcoin-Miner, also derjenigen, die mittels riesigem Rechenaufwand neue Bitcoins erschaffen, reduziert sich um 50 Prozent. Dies wirkt sich auf die Geschwindigkeit aus, mit der neue Bitcoin in Umlauf gebracht werden.

Zur Veranschaulichung: Im Mai 2020 halbierte sich die Menge an neuen Bitcoins, die dem Netzwerk (alle zehn Minuten) hinzugefügt wurden, von 12,5 auf 6,25. Im April 2024 reduziert sich die Menge erneut um die Hälfte auf 3,125. Dies setzt sich fort, bis alle 21 Millionen Bitcoin geschürft worden sind. Laut Krypto-Experten von Bitpanda soll das Schätzungen zufolge im Jahr 2140 geschehen.

So funktioniert Bitcoin-Halving

Einfach ausgedrückt stellen Miner Rechenleistung zur Verfügung und helfen komplexe mathematische Probleme zu lösen, um Transaktionen zu verifizieren und neue Blöcke zur Blockchain hinzuzufügen. Als Belohnung für diese Arbeit erhalten sie Bitcoins. Anfangs betrug diese Belohnung 50 Bitcoin. Nach dem ersten Halving 2012 wurde die Belohnung halbiert auf 25 Bitcoin, 2016 auf 12,5 Bitcoin, 2020 auf 6,25 Bitcoin und ab dem anstehenden Halving auf nur noch 3,125 Bitcoin.

Welche Auswirkungen hat das Bitcoin-Halving?

Das Halving hat unterschiedliche ökonomische Auswirkungen. Ein marktwirtschaftlicher Grundsatz lautet: bei einem begrenzten Angebot und steigender Nachfrage steigt automatisch der Wert eines Produktes oder Gegenstandes. Durch das Hinzufügen von weniger Bitcoins in das Bitcoin-Netzwerk im Laufe der Zeit erhöht das Halving die Wahrscheinlichkeit, dass der Wert von Bitcoin steigt – vorausgesetzt, die Nachfrage bleibt konstant oder steigt sogar.

Zum anderen habe das Halving auch Auswirkungen auf die Mining-Landschaft, erklären die Krypto-Experten von Bitpanda. Wenn sich die Belohnung für das „Schürfen“ neuer Bitcoins halbiert, könnte das etliche Marktteilnehmer in Schwierigkeiten bringen. „In der Tat könnte das Halving dazu führen, dass weniger effiziente oder kostspielige Miner aus dem Markt ausscheiden, vornehmlich solche, die auf veraltete oder weniger effiziente Prozesse und Hardware setzen – oder schlichtweg zu hohe Energiekosten haben“, sagt Bitpanda-Chef Eric Demuth.

Die Folgen sind aber bei jedem Halving unterschiedlich. Das Einzige, was bislang historisch ähnlich war, ist ein Kursanstieg in den Folgemonaten nach jedem Halving. So stieg der Bitcoin-Kurs beispielsweise beim letzten Halving um etwa das 8-fache an – von etwa 8.900 US-Dollar vor dem Halving 2020 auf über 64.000 US-Dollar im April 2021.

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