Wie wird aus Forschung Innovation? Ideale Bedingungen für den Wissenstransfer von der Wissenschaft in die Wirtschaft bieten Start-ups, die aus Forschungsgruppen hervorgegangen sind und deren Ziel es ist, aus einer Idee ein Produkt zu machen. Dieser Prozess wird auch von den vier führenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland, der Max-Planck-Gesellschaft, Fraunhofer, der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft, unterstützt. Drei Beispiele:

Die Batterien der Zukunft

Elektroautos sind immer noch sehr teuer. Einer der Hauptgründe hierfür sind die zahlreichen hauchdünnen Kontaktfolien in Batterien. Die Batene GmbH, ein Start-up aus Baden-Württemberg, hat einen Weg gefunden, die Folien durch Vliese aus feinen Metalldrähten zu ersetzen. Dies senkt die Produktionskosten drastisch und erhöht zudem die Lagerkapazität. Die Vliese wurden von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für medizinische Forschung in Heidelberg entwickelt. Das von der Forschungsorganisation gegründete Start-up wurde für seine Innovation mit dem Max-Planck-Gründerpreis des Stifterverbandes ausgezeichnet.

Kontaktlinsen für die Ohren

Das Start-up Vibrosonic arbeitet an einer „Kontaktlinse“ für die Ohren: Ein winziger Lautsprecher, eingebettet in eine Silikonform, wird auf das Trommelfell gesetzt. Es überträgt den Schall direkt auf die Membran und ermöglicht ein breiteres Klangspektrum als herkömmliche Hörgeräte. Das Gerät ist der weltweit erste Hörgerätelautsprecher, der mit Methoden der Mikrosystemtechnik entwickelt wurde. Einzelne Strukturen sind tausendmal dünner als ein menschliches Haar. Vibrosonic ist eine Ausgründung des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Mannheim.

Empfindliche Maschinen

Roboterhände mit sensiblen Fingerspitzen auszustatten – das war das Ziel des Forschers Michael Strohmayr vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Genau wie beim Menschen bestand die Idee darin, die künstliche Fingerspitze flexibel und druckempfindlich zu machen. Das Ergebnis war eine einzigartige Sensortechnologie namens Plyon. Um das neuartige Material zur Steuerung technischer Geräte nutzen zu können, gründete Strohmayr zusammen mit seinem Bruder die Firma Tacterion in München. Unterstützt wurden sie durch das Ausgründungsprogramm Helmholtz Enterprise der Helmholtz-Gemeinschaft, zu der auch das DLR gehört.

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