Bei der ersten Verhandlungsrunde Anfang Dezember konnten sich Krankenkasse und Gewerkschaft nicht einigen, nun folgt bayernweit der Streik – mit Treffpunkt in Nürnberg.
Die Gewerkschaft Verdi ruft Beschäftigte und Auszubildende der gesetzlichen Krankenkasse Barmer am 19. Februar bayernweit zum Streik auf. Das hat die Gewerkschaft am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.
Grund: Keine Einigung in der ersten Verhandlungsrunde
Hintergrund sind derzeit laufende Verhandlungen: Verdi fordert für die Beschäftigten der Barmer eine Erhöhung der Vergütung um 12,5 Prozent, mindestens aber 555 Euro im Monat. Für die Auszubildenden soll es nach dem Willen der Gewerkschaft 232 Euro mehr Geld geben. Die Forderung berücksichtige den Kaufkraftverlust durch die Inflation, allgemeine Teuerungen bei Energie und beinhalte einen Gehaltszuwachs.
In der ersten Verhandlungsrunde am 6. Dezember 2023 gab es laut Verdi kein Angebot der Krankenkasse. „Das Verhalten der Arbeitgeberin ist nicht mehr zu akzeptieren“, sagt Linda Dubiel vom Verdi-Landesbezirk Bayern. „Der Unmut der Beschäftigten über das Angebot zieht nun zwangsläufig Warnstreiks nach sich“. Sie forderten Respekt und Anerkennung für ihre Leistung, heißt es. Die Krankenkasse Barmer betreibt in Bayern rund 30 Filialen, wie Dubiel t-online bestätigt. Diese seien aber teilweise sehr gering besetzt.
Treffpunkt für Streikende: 10.30 Uhr am Kornmarkt in Nürnberg
Die Krankenkassen begründen ihre Haltung mit der Belastung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und erforderlichen Beitragserhöhungen. Dies sei aus Sicht der Gewerkschaft kein akzeptables Argument.
Die Streikenden versammeln sich am Montag, 19. Januar, ab 10.30 Uhr in Nürnberg vor dem Gewerkschaftshaus am Kornmarkt. Um 11 Uhr soll dort eine Streikkundgebung stattfinden. Laut Dubiel reisen die Streikenden mit insgesamt vier Bussen an, weitere kämen mit dem Zug. Zeitgleich findet in Bochum laut Verdi die zweite Verhandlungsrunde statt.