Trotz eines Investoreneinstiegs will der Glashersteller Weck Stellen streichen. Betroffen sollen ausschließlich Mitarbeiter eines Werks sein.
Nachdem der traditionsreiche Glashersteller Weck im vergangenen Jahr nach einer Insolvenz von einem Investor übernommen wurde, sah es so aus, als ob ein Großteil der Belegschaft gerettet werden könne. Nun, nicht einmal ein Jahr später, teilte das Unternehmen mit, knapp 10 Prozent der Belegschaft entlassen zu müssen.
Wie viele Mitarbeiter genau entlassen werden sollen, ist bisher nicht klar. Die Gewerkschaft IGBCE nannte im Gespräch mit dem SWR die Zahl von 45 Angestellten, während das Unternehmen selbst von 32 Beschäftigten spricht. Betroffen seien ausschließlich Mitarbeiter des Standorts in Wehr in Baden-Württemberg. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Bonn laut eigenen Angaben 300 Menschen.
In dem Werk in Wehr wurden bis jetzt die Gläser für den Versand an den Endverbraucher verpackt, dies sei aber “ weder effizient noch ökologisch sinnvoll, weshalb wir uns zu einer Bündelung aller Versandaktivitäten in Bonn entschlossen haben“, so das Unternehmen in einer Stellungnahme. Laut Informationen des SWR soll das Werk aber erhalten bleiben.
Das Traditionsunternehmen Weck gibt es seit mehr als 124 Jahren. Gegründet wurde es 1900 in der Kleinstadt Wehr. Die bekannten Einkochgläser sind in vielen Kellern und Vorratsräumen zu finden. Mit Erdbeer-Logo, Markenname und orangefarbenem Dichtring sind sie zum Symbol für das Einkochen von Lebensmitteln geworden. Der Begriff „Einwecken“ steht sogar im Duden.
Heutzutage macht Weck einen Großteil seines Geschäfts mit Glasverpackungen für die Lebensmittelindustrie – etwa für Essiggurken, Senf und Marmelade. Weil die Nachfrage gesunken war und die Energiepreise gestiegen, hatte Weck im vergangenen Jahr Insolvenz angemeldet. Durch die Übernahme des Finanzinvestors Aurelius erhofft sich das Unternehmen nun wieder Aufwind.