Bei einer Geiselnahme in Russland kam es zu mehreren Todesopfern.
In einer Strafkolonie in Wolograd in Russland nehmen vier Häftlinge Geiseln. Später werden sie von Scharfschützen getötet, das berichtet die russische Nachrichtenagentur Tass. Laut der russischen Strafvollzugsbehörde wurden insgesamt acht Angestellte des Gefängnisses und vier Strafgefangene als Geiseln genommen. Medienberichten zufolge sollen sich sowohl der Direktor, als auch der stellvertretende Direktor unter ihnen befunden haben. Bestätigt wurde dies bis zuletzt nicht.
Die Geiselnehmer töteten bei der Aktion einen Gefängniswärter, den sie als Geisel genommen hatten. Zwei weitere starben später im Krankenhaus. Weitere wurden laut Tass verletzt. Zwei Wärter, die sich schwer verletzt in einer Klinik befinden, seien in einem kritischen Zustand, sagte Anatoly Sebelev, der Vorsitzende des Gesundheitskomitees der Region. Die Attacke soll sich während einer Sitzung der Disziplinarkommission ereignet haben, wie die Tass unter Berufung auf die russische Strafvollzugsbehörde schreibt.
In einschlägigen Internetforen wurden Videos von der Tat verbreitet. Darauf ist zu sehen, wie die Geiseln blutüberströmt in einem Raum liegen. Einer der Geiselnehmer hält ein langes Messer in der Hand, mutmaßlich die Tatwaffe. Ein weiterer Geiselnehmer trägt eine grüne Weste. In einem der Foren heißt es, dass es sich dabei um eine Attrappe einer Sprengstoffweste gehandelt haben soll. Unabhängig überprüfen ließ sich dies bis zunächst nicht.
Bei den Geiselnehmern soll es sich nach Angaben der BBC um Terroristen des sogenannten Islamischen Staat handeln. Russische Medien bestätigten dies zunächst nicht. Eine unabhängige Prüfung war bis zuletzt ebenfalls nicht möglich. Allerdings rufen die Geiselnehmer in dem veröffentlichten Video immer wieder „Allahu akbar“. In Aufnahmen, die der BBC vorliegen, sollen die Angreifer davon sprechen, sich die „Verfolgung von Muslimen“ rächen wollen würden.