Was Saskia Esken macht, ist nicht nur ein PR-Desaster – es ist das Eigentor des Jahres. Mit Anlauf. Von der Mittellinie.
Inmitten einer entscheidenden Phase, in der die SPD mit der Union über die Zukunft des Landes verhandelt, verabschiedet sich ihre Co-Vorsitzende in den Urlaub. Ernsthaft? Die Chefin macht sich dünne, während die Mitarbeiter für sie in die Bresche springen?
Die Begründung, sie sei nicht direkt Teil des Verhandlungsteams, ist nicht nur vorgeschoben – sie ist entlarvend. Was sagt das über Eskens eigene Rolle und Relevanz aus? Es ist ein Signal der Abwesenheit – inhaltlich wie symbolisch.
Wer jetzt fehlt, demonstriert Desinteresse oder Überforderung. Beides ist fatal. Erst recht bei einer Parteivorsitzenden, die so umstritten ist wie Esken.
Das Absurdeste: Esken schielt selbst auf ein Ministeramt im Kabinett Merz. Doch in der Phase, in der es um Programme und Machtverteilung geht, in der die Entscheidung näher rückt, ob ihr Wunsch in Erfüllung geht oder ihre Karriere endet, fehlt sie.
So muss es sich anfühlen, bei seiner eigenen Hochzeit nur über Video zugeschaltet zu sein. Oder als Feuerwehrmann einen Brand zu melden, um dann zügig Feierabend zu machen.
Dass Lars Klingbeil vor Ort ist, macht es nicht besser. Im Gegenteil: Es entsteht das Bild, dass der eine arbeitet – und die andere in der Sonne liegt. Ein gefundenes Fressen für Opposition, Öffentlichkeit und auch für Teile der eigenen Partei, die längst hinter vorgehaltener Hand tuscheln.
Die Botschaft ist klar: Die SPD hat derzeit nur einen echten Vorsitzenden – und der heißt nicht Esken.