In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 2024 ist es wieder so weit: Die Uhren werden umgestellt. t-online erklärt, in welche Richtung Sie die Zeiger drehen müssen.
Das Wichtigste im Überblick
Zeitumstellung: Uhren vor oder zurück?
Seit Jahren wird hierzulande über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung diskutiert. Nicht zuletzt wegen der wiederkehrenden Verwirrung, ob die Uhr nun eine Stunde vor- oder zurückgedreht wird. Eine beliebte Eselsbrücke kann hierbei helfen: „Im Frühjahr stellt man die Gartenmöbel vor die Tür, im Herbst stellt man sie zurück in den Schuppen.“
In der Nacht vom 31. März zum 1. April 2024 werden die Uhren also eine Stunde – von 2 Uhr auf 3 Uhr – vorgestellt. Damit endet die Winterzeit (MEZ – Mitteleuropäische Zeit), die auch Normalzeit genannt wird, und es beginnt die Sommerzeit (MESZ – Mitteleuropäische Sommerzeit). Der Schlaf am Wochenende kann also unter Umständen etwas kürzer ausfallen.
Wann gibt es keine Zeitumstellung mehr?
Das EU-Parlament sprach sich 2019 dafür aus, die Zeitumstellung im Jahr 2021 abzuschaffen. Geändert hat sich seitdem allerdings nichts. Lediglich ein neuer Zeitpunkt, bis wann die Umstellung vollzogen sein soll, ist bekannt gegeben worden: Ende 2026.
Seit wann gibt es die Zeitumstellung?
In dem jetzigen Rhythmus – also am letzten Sonntag im März werden die Uhren vorgestellt, am letzten Sonntag im Oktober zurückgestellt – gibt es die Zeitumstellung in Deutschland erst seit 1996. Die Uhrumstellung als solche besteht jedoch schon wesentlich länger.
Wie kam es zur Einführung der Zeitumstellung in Deutschland?
Erfinder Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der USA, erwähnte eine Zeitumstellung erstmalig 1784 in einem Brief. Franklin kritisierte auf humorvolle Weise den hohen Verbrauch an Kerzen und schlug vor, die Menschen bei Sonnenaufgang zu wecken, um das Sonnenlicht besser auszunutzen.
Ähnliche Überlegungen gab es im Deutschen Reich, wo 1893 zunächst die einheitliche mitteleuropäische Zeit per Gesetz festgelegt wurde. Zuvor galt in jedem Ort eine andere Zeit, die sich nach dem Stand der Sonne richtete. Während des Ersten Weltkriegs wurde dann erstmals eine Sommerzeit eingeführt, um Kohleenergie zu sparen – damals allerdings noch in anderen Intervallen.
Die Ölkrise von 1973 führte dazu, dass verschiedene Länder Europas die Zeitumstellung einführten. Deutschland zögerte zunächst noch, zog dann aber im Jahr 1980 nach. Zuletzt wurde die Regelung 1996 geändert. Sämtliche Sommerzeiten Europas wurden damals vereinheitlicht und als Gegenpol die Winterzeit eingeführt. Aktuell überprüft das EU-Parlament den Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit.
Sinn der Zeitumstellung: Natürliches Licht nutzen, Energie sparen
Die Zeitumstellung sollte dazu führen, dass die Menschen das Tageslicht länger nutzen können und sich dadurch der Stromverbrauch verringert.
Inzwischen ist bekannt, dass die Umstellung nur wenig bis gar keine Einsparung erbringt. So urteilte die Bundesregierung 2005: „Zwar knipsen die Bürger im Sommer abends weniger häufig das Licht an, allerdings heizen sie im Frühjahr und im Herbst in den Morgenstunden auch mehr – das hebt sich gegenseitig auf.“ Folglich scheint die Zeitumstellung ihren ursprünglichen Sinn verloren zu haben.
Eine amerikanische Studie hat gezeigt, dass die Menschen die Sommerzeit entsprechend nutzen. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass Erwachsene durch die Sommerzeit im Schnitt eine halbe Stunde länger draußen ihre Freizeit genießen – und neun Minuten weniger vor dem Fernseher hängen. Durch eine Verschiebung des Beginns der Sommerzeit konnte in den USA ein direkter Vergleich des Verhaltens am gleichen Tag über insgesamt vier Jahre stattfinden.
Umstellung der Zeit in der Technik und bei Funkuhren
Technisch ist die Zeitumstellung unproblematisch. Taktgeber für die Zeit sind in Deutschland die Atomuhren der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig.
Über Sender werden die Signale übertragen, durch die sich die Funkuhren automatisch an die Zeitumstellung anpassen. Die PTB ist durch das Zeitgesetz von 1978 damit beauftragt, die für den „amtlichen und geschäftlichen Verkehr“ in Deutschland maßgebende Uhrzeit anzugeben und zu verbreiten.