Behörden warnen
Falsche Polizisten: So entlarven Sie die Betrüger
12.06.2025 – 11:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Falsche Polizisten schlagen immer wieder zu. Mit perfiden Tricks bringen sie vor allem Senioren um ihr Erspartes. Wer die Maschen kennt, kann sich schützen.
In Leer (Niedersachsen) rufen Betrüger eine 89-jährige Frau an. Sie geben sich als Polizisten, Staatsanwälte und Richter aus. Ihre Lüge: Der Sohn der Rentnerin habe eine Frau totgefahren und sitze nun in Haft. Um ihn freizubekommen, fordern die Täter 39.000 Euro. Ein Angehöriger schöpft Verdacht und ruft die echte Polizei. Zwei Verdächtige werden festgenommen und die Beute sichergestellt.
Dieser aktuelle Fall zeigt: Die Täter werden immer dreister. Doch wer vorbereitet ist, kann ihre Masche erkennen. Die Polizeibehörden der Bundesländer warnen deshalb und geben entsprechende Hinweise.
Das Vorgehen der Betrüger folgt fast immer dem gleichen Schema.
Der erste Schock: Ein angeblicher Polizist ruft an. Er berichtet von Einbrüchen, Überfällen oder Unfällen, bei denen persönliche Daten der Opfer aufgetaucht seien. Oft geht es auch um schwere Vorwürfe gegen Angehörige.
Die Drohung: Die Täter setzen ihr Opfer massiv unter Druck. Mal drohen sie mit Haft für Familienmitglieder, mal behaupten sie, Bankangestellte seien kriminell.
Die Geldforderung: Um einen angeblichen Schaden abzuwenden, sollen die Opfer Bargeld, Schmuck oder andere Wertsachen an einen vermeintlichen Polizisten übergeben. Die Übergabe erfolgt oft direkt an der Haustür.
Die Täuschung: Damit alles glaubwürdig wirkt, lassen die Täter sogar die Nummer 110 oder örtliche Polizeinummern im Telefondisplay erscheinen. Möglich wird das durch eine Technik namens „Call-ID-Spoofing“.
Die falschen Polizisten schlagen nicht nur am Telefon zu. Besonders an touristischen Orten sind Trickdiebe unterwegs. Meist sind sie zu dritt: Einer spricht das Opfer an, etwa mit einer harmlosen Frage nach dem Weg. Kurz darauf treten die Komplizen auf, geben sich als Polizisten aus und behaupten, nach Drogen suchen zu müssen. Bei der vermeintlichen Durchsuchung stehlen sie Bargeld und Kreditkarten.
Schon beim kleinsten Zweifel sollten Betroffene sofort die Polizei einschalten. Jeder Hinweis wird ernst genommen und geprüft. Im Zweifel gilt immer: Lieber einmal zu viel misstrauisch sein, als Opfer eines Betrugs zu werden.