Superwahljahr 2024 – auch in den USA wird eine neue Regierung gewählt. Der neue US-Präsident wird für eine Branche von besonderer Bedeutung sein.

Da waren es nur noch zwei. Ron DeSantis hat sich als Mitbewerber ums Amt des US-Präsidenten aus dem Rennen gegen Donald Trump frühzeitig abgemeldet. Nikki Haley bleibt als Einzige um die republikanische Kandidatur gegen den Ex-Präsidenten übrig. Der Gegner im November steht mit dem 82 Jahre alten Joe Biden ohnehin fest. 2020 forderte Biden Donald Trump heraus, jetzt will der Republikaner ins Weiße Haus zurück.

Für die Börse verspräche der gewöhnungsbedürftige Regierungsstil von Trump vor allem eines: mehr Volatilität. Dennoch hat sich der S&P 500 während dessen Amtszeit mit einem Plus von gut 60 Prozent besser entwickelt als von vielen erwartet. Bemerkenswert war einst die Wahlnacht, die wir mit unserem Team in einer 12-stündigen Live-Berichterstattung mit engem Börsenbezug begleiteten.

Daniel Saurenz von Feingold Research begleitet Sie als Experte durch das Börsengeschehen. (Quelle: Goldlicht Fotografie)

Der Aktienprofi

Daniel Saurenz ist Finanzjournalist, Börsianer aus Leidenschaft und Gründer von Feingold Research. Mit seinem Team hat er insgesamt mehr als 150 Jahre Börsenerfahrung und bündelt Börsenpsychologie, technische Analyse, Produkt- und Marktexpertise. Bei t-online schreibt er über Investments und die Lage an den Märkten, immer unter dem Fokus des Chance-Risiko-Verhältnisses für Anleger. Sie erreichen Daniel auf seinem Portal www.feingoldresearch.de.

Acht Jahre zuvor

2016 gingen die Börsen in Erwartung von Trump erst auf Talfahrt. Der Goldpreis als sicherer Hafen war gesucht wie selten. Als am späten Abend die Wahl Trumps endgültig feststand, schalteten die Börsianer mit unglaublicher Konsequenz um. „Trump wurde urplötzlich als Garant für wirtschaftsfreundliche Politik gesehen“, erinnert sich auch Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.

Da dessen Kunden den Währungsmarkt in erster Linie professionell neutral betrachten, müssen sie auch 2024 mit hohen Schwankungen rechnen. Denn dass die Finanzmärkte ein zweites Mal sofort das Positive an Trump einpreisen, ist keinesfalls gewiss. Dies gilt umso mehr, als Trumps wirtschaftsfreundliche Haltung und seine starke Verbundenheit mit den USA für den US-Dollar sprechen. Die steigende Verschuldung und der Druck auf die Fed könnten den Greenback belasten. „Trumps mögliche Wahl ist keinesfalls eine g`mahde Wiesn für Börsianer“, so Experte Molnar.

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Foto Benjamin FeingoldAusgewählt von unserem Börsenexperten Benjamin Feingold

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Erwartungsmanagement

Ronald Gehrt geht in seiner Kolumne für den Lynx-Broker sogar noch weiter: „Ein US-Präsident, der seinen Erfolg am Aktienmarkt misst, das ist Sprengstoff“, meint er und gibt zu bedenken, dass Trumps starke Bindung an die Börse im negativen Fall auch zu Chaos und Verwerfungen führen könnte.

Insgesamt hoffen Investoren ohnedies wohl mehr auf einen demokratischen Präsidenten. „Unter blauer Führung im Oval Office legte der S&P 500 zuletzt kräftiger zu. Zudem sind die Renditen am Aktienmarkt meist höher, wenn ein Präsident wiedergewählt wird, da das Risiko negativer Überraschungen sinkt“, bemerkt Stefan Riße von Acatis.

Größere Auswirkungen hat der Wahlausgang aber vor allem auf einzelne Branchen. Bleibt das Weiße Haus in den Händen der Demokraten, schöpfen vor allem Unternehmen aus dem Bereich der erneuerbaren Energien neue Hoffnung.

Solar im Fokus

So wurden die Wachstumserwartungen der Solarfirmen im Vorjahr besonders durch die stark gestiegenen Zinsen spürbar gedämpft. Mit der Verteuerung der Finanzierung gingen weniger Projekte einher.

Erst die gegen Ende 2023 immer stärker aufkeimenden Zinssenkungserwartungen stoppten den Ausverkauf bei Branchenwerten wie SMA Solar (WKN: A0DJ6J), Enphase (WKN: A1JC82), Encavis (WKN: 609500) und Solaredge (WKN: A14QVM). Doch nun bröckelt das Fundament erneut.

Zuletzt betonten einige Notenbanker der EZB, dass Zinssenkungen in diesem Jahr nicht garantiert seien. Sollten die Zinsen nicht deutlich nachgeben, bleibt das Umfeld herausfordernd. Politischer Rückenwind wäre somit auch für Aktien willkommen, die beispielsweise Morgan Stanley in seinem Grüne-Zukunft-Index abbildet (WKN SL0FFA).

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