Das Image klasse, das Abschneiden mau: Bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU) zumindest patzt das beliebte Elektroauto aus den USA. Lohnt sich der Wagen?

Hohe Reichweite, minimalistischer Stil in der Bedienung, vergleichsweise moderate Preise: Mit dem Model 3 hat Tesla den Massenmarkt erobert. Doch bei der Hauptuntersuchung (HU) hagelt es schlechte Noten: „Das Tesla Model 3 wird seinem guten Image nicht gerecht, es sichert sich die rote Laterne“, schreibt der „Auto Bild TÜV-Report 2024“.

Fakten zum Tesla Model 3

Modellhistorie: 2019 kam das Model 3 nach seinem Produktionsstart zwei Jahre zuvor auf den europäischen Markt und avancierte schnell zum meistverkauften Elektroauto der Welt. Später stieß aber Teslas Model Y das Model 3 vom Thron.

Auf der IAA 2023 zeigte der amerikanische Hersteller das überarbeitete Model 3. Feinschliff erhielt vor allem die Karosserie, was dem Tesla-Einstiegsmodell einen noch besseren Cw-Wert bescherte.

Vorausgegangen waren etliche Software-Updates, die in etwa die Ladeleistung oder die Reichweite verbesserten, wie die Fachzeitschrift „Auto Motor und Sport“ auf ihrer Website berichtet.

Karosserie und Varianten: Das Model 3 ist Teslas Mittelklassemodell. Es ist eine fünftürige Limousine, die mit Batteriekapazitäten von 55 kWh bis 82 kWh fährt. Schon die Basisvariante verfügt über eine Reichweite von rund 300 Kilometern.

Mit einem Maximaldrehmoment von bis zu 600 Newtonmeter ist die Performance-Variante das in Sachen Motorkraft potenteste Model 3.

Abmessungen (laut ADAC): 4,69 m bis 4,72 m x 1,85 m x 1,44 m (LxBxH); Kofferraumvolumen: 561 l bis 594 l.

Motoren: Heckantrieb: 208 kW/283 PS bis 239 kW/325 PS; Allradantrieb: 324 kW/440 PS bis 393 kW/534 PS.

Stärken

Nichts für konservative Fahrer sei das Model 3, allein aufgrund der schon in der Basisversion sportlichen Fahrleistungen, so der ADAC. Der Club lobt zudem die Langstreckentauglichkeit und das agile Fahrverhalten.

Bei der HU, bei der das Model 3 im Fahrzeugalter von zwei und drei Jahren erstmals angetreten ist, überzeugen Achsfedern, Dämpfung, Lenkanlage und Lenkgelenke, so der Tüv-Report.

Schwächen

Das hohe Fahrzeuggewicht von über 1,8 Tonnen schon in der Basisversion verlangt den Achsaufhängungen viel ab. Hier liegt die Mängelquote 14 mal höher als beim Durchschnitt in der Altersgruppe. Vier mal häufiger als im Schnitt wird das Abblendlicht beanstandet, die Rückleuchten dreimal so oft.

Weil die Rekuperationsfunktion die Bremsen oft entlastet, korrodieren aber recht oft die Bremsscheiben. „Nur 83 Prozent aller geprüften Fahrzeuge sind im ersten HU-Prüfzyklus fehlerfrei, erschreckenden 14,7 Prozent wird aufgrund erheblicher Mängel die neue Plakette verwehrt“, schreibt der Tüv-Report.

Qualitätsverbesserungen in der Fertigung, die der Hersteller versprochen habe, weckten vage Hoffnungen für die Zukunft. Der ADAC moniert außerdem große Bedienschwächen und kaum überzeugende Fahrassistenzfunktionen.

Pannenverhalten

Immerhin beim Pannenverhalten patzt das E-Auto nicht. In der ADAC-Pannenstatistik schneidet das Model 3 aller Erstzulassungsjahre „sehr gut“ ab, so der Club. Pannenschwerpunkte leistet sich das Modell demnach logischerweise keine.

Marktpreise

Händler-Verkaufswert nach Angaben der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) mit jeweils statistisch erwartbaren Kilometern:

  • Model 3 Standard Range Plus RWD (10/2019): 225 kW/306 PS (55 kWh); 68.000 Kilometer; 27.715 Euro.
  • Model 3 Long Range Dual AWD (10/2022): 324 kW/440 PS (75 kWh); 26.000 Kilometer; 39.785 Euro.
  • Model 3 Performance Dual AWD (5/2021): 377 kW/513 PS (82 kWh); 41.000 Kilometer; 37.785 Euro.
Share.
Exit mobile version