Der Rückwärtsgang in Ihrem Auto hakt? Was Sie in solchen Fällen tun können – und wann Sie besser einen Profi nachschauen lassen sollten.

Das Wichtigste im Überblick


Ärgerlich, wenn der Rückwärtsgang einfach nicht einrasten will: Sie bewegen den Schalthebel, doch am entscheidenden Punkt hakt es. In einigen Fällen lässt sich das Problem mit ein paar Handgriffen beheben. Hier erfahren Sie, was die häufigsten Ursachen sind und wie Sie vorgehen sollten.

Hinweis

Die Tipps beziehen sich vorrangig auf manuelle Schaltgetriebe. Bei Automatikgetrieben sollten Sie vor allem darauf achten, dass das Fahrzeug steht und Sie das Bremspedal treten, wenn Sie den Rückwärtsgang einlegen. Falls dies trotzdem nicht klappt, sollten Sie eine Werkstatt aufsuchen.

Rückwärtsgang: Ein ganz besonderer Gang

Der Rückwärtsgang spielt im Getriebe eine ganz besondere Rolle: Grundsätzlich hat dieses die Aufgabe, das Drehmoment und die Drehzahl so zu verändern, dass ein Fahrzeug damit möglichst optimal fahren kann. Das geschieht mithilfe von unterschiedlich großen Zahnrädern, die beim Schaltvorgang miteinander verbunden werden. Die Kupplung trennt die Kraftübertragung von Motor und Rädern, um die Gänge einzulegen, und verbindet sie beim Schließen der Kupplung wieder.

Hinzu kommt, dass bei vielen Autos, vor allem bei günstigeren Modellen, der Rückwärtsgang nicht synchronisiert ist. Was bedeutet das? Bei den Vorwärtsgängen sorgen in heutigen Autos sogenannte Synchronringe im Getriebe durch Reibung dafür, dass die Antriebswelle und das Zahnrad des gewählten Ganges sanft auf die gleiche Drehzahl gebracht werden. Auf diese Weise kann die sogenannte Schaltmuffe geräuschlos einrücken; der Schaltvorgang ist besonders sanft. Beim Rückwärtsgang ist das nicht zwangsläufig nötig: Die Zahnräder werden stattdessen in vielen Fällen erst in Position gebracht, wenn der Gang eingelegt wird. Das setzt voraus, dass das Auto erst steht, damit die Zahnräder richtig ineinander greifen. Bei höherpreisigen Autos gibt es jedoch auch Modelle, bei denen es auch einen synchronisierten Rückwärtsgang gibt.

Rückwärtsgang hakt: Mögliche Ursachen

Wenn sich der Rückwärtsgang nicht einlegen lässt, kann dies verschiedene Gründe haben:

  • Defekte Synchronringe (falls vorhanden): Die Synchronringe im Getriebe sorgen dafür, dass die Gänge leicht einlegen. Sind sie verschlissen, wird das Schalten erschwert.
  • Probleme mit dem Getriebe: Defekte im Schaltgestänge oder verschlissene Zahnräder können dazu führen, dass sich der Gang nicht mehr präzise einlegen lässt.
  • Defekte Kupplung: Auch eine defekte Kupplung kann Ärger bereiten: Möglicherweise trennt sie nicht mehr richtig – beim Schaltvorgang hakt es.
  • Weitere Fehler: Teils kann es bei einer falschen Schaltfolge oder zu abruptem Schalten haken. Prüfen Sie auch: Muss man bei Ihrem Fahrzeug möglicherweise den Schalthebel herunterdrücken, um den Rückwärtsgang einzulegen, oder einen Ring nach oben ziehen, der als Sicherung vor versehentlichem Schalten dient? Wenn Sie diese Sicherung nicht lösen, lässt auch der Gang nicht einlegen.

Lösungen: Das können Sie tun, wenn der Rückwärtsgang nicht will

Je nach Fahrzeug und Ursache gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie vorgehen können:

  • Stellen Sie sicher, dass die Kupplung vollständig durchgetreten ist, bevor Sie den Rückwärtsgang einlegen. Falls vorhanden, lösen Sie die Sicherung in Form des Ringes oder drücken Sie den Schalthebel nach unten, um den Rückwärtsgang einzulegen.
  • Falls dies nicht funktioniert, legen Sie bei stehendem Fahrzeug den Leerlauf ein, lassen Sie die Kupplung los, treten Sie das Pedal erneut durch und versuchen Sie dann noch einmal, den Rückwärtsgang einzulegen.
  • Lassen Sie das Fahrzeug besser nicht leicht rollen, um dabei den Rückwärtsgang einzulesen: Dabei ist nämlich die Belastung für die Zahnräder groß. Besser: das Auto ein winziges Stück rollen lassen, wieder zum Stehen bringen, dann versuchen, den Rückwärtsgang einzulegen. Möglicherweise stehen die Zahnräder nun günstiger und greifen ineinander.
  • Wenden Sie keine Gewalt an, sonst könnten Sie das Schaltgestänge oder andere Teile beschädigen.

Falls nichts davon funktioniert, sollten Sie besser eine Fachwerkstatt aufsuchen. Die Profis haben die nötige Erfahrung und Ausrüstung, um das Problem fachgerecht zu beheben. Möglicherweise hilft bereits der Austausch des Getriebeöls; in manchen Fällen stellen die Profis die Kupplung neu an. Im schlimmsten Fall müssen Getriebe oder Kupplung ausgetauscht werden.

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