Seit Tagen sind Hunderte Menschen auf der Suche nach einem Sechsjährigen. Nun setzen die Retter die aktive Suche aus.
Seit dem vergangenen Montag wird der sechsjährige Arian aus Bremervörde vermisst. Der Vater des Jungen meldete das Verschwinden in den Abendstunden – kurz darauf wurden Suchmaßnahmen eingeleitet. Nun hat die Polizei mitgeteilt, die aktive Suche nach dem Jungen ab Dienstag einstellen zu wollen.
Die beteiligten Kräfte der Feuerwehr, Bundeswehr, des THW, der DLRG und der Polizei haben seitdem eine Fläche von 1.450 Hektar zu Land, zu Wasser und aus der Luft abgesucht. Das entspricht etwa 2.071 Fußballfeldern.
Täglich waren rund 800 Personen im Suchgebiet im Einsatz. Unter ihnen waren viele polizeiliche Spezialkräfte mit Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, Booten und Tauchequipment.
Ab Dienstag wird die Soko Arian die Suche nach dem sechsjährigen Jungen koordinieren. Hauptkommissar Mark Müller leitet das Team. Die Ermittler werden den bisher bekannten Hinweise erneut nachgehen. Einen konkreten Arbeitsplan gebe es bisher noch nicht, sagte Müller der „Bild“. Es könne aber gut sein, dass sich die Beamten in den kommenden Tagen nochmals mit Fragen an die Bevölkerung wenden werden.
„Wir gehen jetzt von der Einsatz- in die Ermittlungsphase über“, sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp dem NDR, „Wir stehen an diesem traurigen Punkt“. Die Beamten würden nun von der Einsatz- in die Ermittlungsphase übergehen.
Zwischenbilanz der Suche
Zusätzliche Unterstützung erhalten die Sicherheitskräfte durch externe Organisationen und zivile Hilfskräfte. Es wurden spezielle Maßnahmen getroffen wie das Aufstellen von Skybeamern in der Hoffnung, Arian aus einem möglichen Versteck zu locken. Darüber hinaus wurde eine „Fachberatung Autismus“ zur Suchstrategie hinzugezogen.
Neuausrichtung der Suche
Trotz dieses intensiven Einsatzes konnte Arian bisher nicht gefunden werden. Die groß angelegten Flächensuchmaßnahmen sollen nun sukzessive reduziert und in anlassbezogene Suchmaßnahmen überführt werden, wie die Polizei bereits am Mittag mitteilte. Hinweise zu Arian und seinem möglichen Aufenthaltsort werden weiterhin erbeten.
Mit sofortiger Wirkung hat Polizeidirektor Jörg Wesemann die Ermittlungsgruppe „EG Arian“ einrichten lassen. Diese wird ab sofort die Arbeit im Vermisstenfall koordinieren und weiterführen. Die Familie von Arian wird engmaschig durch Notfallseelsorge, Polizei und Angehörige betreut.
In einer Mitteilung dankte Polizeiführer Jörg Wesemann allen bisher eingesetzten Kräften: „Für die Suche nach Arian sind alle Helferinnen und Helfer Tag und Nacht an die Belastungsgrenze gegangen.“ Auch der Bevölkerung sprach Wesemann seinen Dank für die Anteilnahme und Unterstützung aus.