Das Jahr geht stürmisch zu Ende. Tief „Zoltan“ fegt über Deutschland und bringt von der Küste bis zu den Alpen Chaos mit sich. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Wer in der Vorweihnachtszeit noch auf den Weihnachtsmarkt gehen wollte, der hat in einigen Regionen des Landes schlechte Karten. Grund dafür ist Sturmtief „Zoltan“, das von Donnerstag bis Freitag durch Deutschland ziehen soll. Für Freitagvormittag rechnen die Behörden mit einer schweren Sturmflut an Nord- und Ostsee. Doch auch in anderen Regionen kann es zu kräftigen Orkanböen und Hochwasser kommen.
Video | Tief „Zoltan“ sorgt für Überflutung in Hamburg
Quelle: Glomex
Mann ertrinkt bei Hochwasser an Wehr
13.47 Uhr: Im Zuge eines lokalen Hochwassers, das durch ergiebigen Dauerregen im Zusammenhang mit dem Durchzug von Sturmtief „Zoltan“ entstand, ist in Thüringen ein 64-Jähriger an einem Wehr ertrunken. Der Mann sei mit der Regulierung des Wasserstands der Werra in Hildburghausen beschäftigt gewesen, teilte die Polizei in Suhl am Freitag mit.
Aus unklarer Ursache fiel er dabei in der Nacht zum Freitag ins Wasser. Die Rettungskräfte fanden den Mann unter Wasser im Wehr eingeklemmt. Laut Polizei wurden die Rettungsarbeiten durch den hohen Wasserstand und der starken Strömung erschwert. Der 64-Jährige wurde am Morgen tot geborgen. Die Polizei nahm Ermittlungen zum Hergang des Unglücks auf.
Thüringen: Feuerwehren rücken häufig aus
12.26 Uhr: „Zoltan“ hat in Thüringen Bäume zum Sturz gebracht. Auch für Bahnreisende hatte der kräftige Wind Folgen: Im Nah- und Regionalverkehr auf der Schiene mussten sie sich auf Verspätungen einstellen. Züge der Erfurter Bahn fuhren langsamer als sonst, wie das Unternehmen am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte. Der Verkehr der Deutschen Bahn ist bundesweit beeinträchtigt. Der ICE Berlin/Leipzig/Erfurt/Frankfurt wird etwa zwischen Erfurt und Frankfurt umgeleitet und verspätet sich um etwa eine Stunde, wie die Bahn mitteilte.
Die Feuerwehren mussten in Thüringen vor allem Äste und Bäume beseitigen. Verletzte habe es bislang nicht gegeben, wie Behörden in mehreren Regionen bis zum Freitagmorgen mitteilten.
Rheinland-Pfalz: Baum stürzt auf fahrenden Bus
12.15 Uhr: Sturmtief „Zoltan“ hat in Rheinland-Pfalz insbesondere im Norden des Landes zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Polizei verursacht. Die Polizei in Straßenhaus im Kreis Neuwied berichtete am Freitag von zahlreichen umgestürzten Bäumen und vollgelaufenen Kellern. Es habe mehr als 30 Gefahrenstellen und Beeinträchtigungen zwischen Donnerstagnachmittag und dem frühen Freitagmorgen gegeben. Ein Baum sei auf einen fahrenden Bus ohne Fahrgäste gekippt, dabei sei aber niemand verletzt worden.
Die Polizei in Altenkirchen im Westerwald sprach ebenfalls von vielen umgestürzten Bäumen und Verkehrsbeeinträchtigungen, bei zwei Unfällen sei aber niemand verletzt worden. Auch Stromleitungen seien beschädigt worden. Die Stadt Lahnstein warnte davor, die Wälder zu betreten, da umgestürzte Bäume Wege blockierten und Äste abgebrochen sein. Es würden zudem weitere Sturmböen erwartet.
Sturmflut erreicht Höchststand von 3,33 Meter in Hamburg
12.05 Uhr: Die schwere Sturmflut in Hamburg hat ihren Scheitelpunkt geschafft und das Wasser läuft nun langsam wieder ab. „Die schwere Sturmflut hat 10.42 Uhr ihren Höchststand am Pegel St. Pauli erreicht. Die Abweichung zum mittleren Hochwasser betrug 3,33 Meter“, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Damit sei nun auch die Entwarnung für den Bereich herausgegeben worden.