Ein Koch in den USA ist an einer Pilzinfektion gestorben, die seine Lunge befallen hat. Der Pilz breitet sich in den USA offenbar aus.
Eine Pilzinfektion hat einen Koch in den USA getötet. Der 29-Jährige war seit Monaten krank, die Symptome wurden aber immer schlimmer. Ian Pritchard war mit grippeähnlichen Beschwerden Ende November in ein Krankenhaus im US-Bundestaat Michigan gekommen. Dann wurde er in die Intensivstation einer Klinik in Detroit verlegt. Dort wurde eine Blastomykose diagnostiziert, einer Infektion mit dem Pilz Blastomyces. Dieser setzt sich vornehmlich in den Lungen fest.
Wie die britische „Daily Mail“ berichtet, seien schließlich die Beschwerden und Schmerzen so groß gewesen, dass Pritchard darum gebeten haben, die lebenserhaltenden Systeme abzuschalten. Seine Angehörigen sollen davon gesprochen haben, dass der Pilz „Löcher in die Lunge gefressen“ habe. Das Organ habe wie Schweizer Käse ausgesehen, wird der Vater des Verstorbenen zitiert.
100 Mitarbeiter in Papierfabrik infiziert
Der Pilz schlummert in feuchter Erde, auf Laub und verrottendem Boden. Er ist im Mittleren Westen der USA verbreitet. Im vergangenen Jahr hatte es einen Ausbruch des Pilzes ebenfalls in Michigan in einer Papierfabrik gegeben. 100 Mitarbeiter waren infiziert worden, zwölf wurden in ein Krankenhaus eingeliefert, berichtet die „Daily Mail“.
Auch in anderen US-Bundesstaaten ist der Pilz jetzt aufgetaucht. Ende Januar gab es Berichte aus Vermont über Infektionen. „Vermont ist im Allgemeinen kein Gebiet, an das man denkt, wenn man über Blastomykose spricht“, sagte Dr. Arturo Casadevall, Professor für molekulare Mikrobiologie und Immunologie an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health. Aber „es gab in letzter Zeit mehrere Veröffentlichungen, die darauf hindeuten, dass Pilzinfektionen im ganzen Land auf dem Vormarsch sind, und dies ist eine von ihnen.“
Da eine Infektion in den USA nicht meldepflichtig ist und viele einen milden Verlauf haben, gibt es wenig Daten, wie stark sich der Pilz mittlerweile in den USA ausgebreitet hat. Bislang gibt es nur in Arkansas, Louisiana, Michigan, Minnesota und Wisconsin eine offizielle Beobachtung. Eine Studie, so der US-Sender NBC Ness, habe aber vorhergesagt, dass in Zukunft Pilzinfektionen in Gegenden zu erwarten seien, in denen sie bislang nicht vorkamen.
In Deutschland ist der Pilz nach Angaben des Robert Koch-Instituts nicht verbreitet, dafür aber neben den USA in Israel, Indien und Saudi-Arabien. Er dringt durch sporenhaltigen Staub in den Körper ein und kann neben der Lunge auch die Haut, das Skelett, die Nebenhoden und das Nervensystem befallen. Unbehandelt ist eine Infektion tödlich.