18 Jahre lang erschien eine deutsche Ausgabe des US-Magazins „Vice“. Doch schon bald schließt die Produktion.

Die Medienmarke „Vice“ wird in Deutschland eingestellt. Der Chefredakteur für die deutschsprachigen Angebote, Tim Geyer, veröffentlichte am Mittwoch auf der Plattform X einen Post, in dem es unter anderem heißt: „Vice Deutschland schließt Ende März nach 18 Jahren. Danach wird es keine deutschsprachigen Inhalte mehr geben. Schade. Kein anderes deutsches Medium hat so konsequent gezeigt, wie guter Journalismus für junge Menschen geht. Wir hätten gerne für euch weitergemacht. Sorry Leute.“

Die Gewerkschaft Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (Dju) hatte nach eigenen Angaben die Beschäftigten und den Betriebsrat rund um den Schließungsprozess begleitet. Jörg Reichel, Dju-Landesgeschäftsführer für Berlin und Brandenburg, sagte der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Wir bedauern die unternehmerische Entscheidung, ‚Vice‘ in Deutschland einzustellen. Der Journalismus verliert eine wichtige Stimme und ein wichtiges Format.“

Mutterkonzern war insolvent

„Vice“-Deutschland-Chefredakteur Geyer sagte der dpa, dass zwischen 40 und 50 Mitarbeiter betroffen seien. Der Berliner Standort werde geschlossen. „Vice“ publizierte auf der eigenen Webseite. Hin und wieder gab es zuletzt noch Printsonderausgaben. Auch Bewegtbildinhalte und Newsletter bot „Vice“ in Deutschland an. Geyer kündigte an, dass es zum Schluss im März noch einmal eine gedruckte Zeitschriftenausgabe geben werde.

Der US-Konzern Vice mit Ablegern in vielen Ländern hatte in der Vergangenheit unternehmerische Probleme gehabt, samt neuer Investorensuche, Insolvenz und harten Einschnitten. Geyer äußerte sich zu strategischen Entscheidungen in den USA nicht.

Die Marke „Vice“ steht für Themen rund um Popkultur, Lifestyle, Gesellschaft, aber auch für Tech und Subkultur. Die Marke wurde in den 1990er-Jahren in Kanada gegründet und hat ihren Sitz in den USA.

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