Großflächige Störung im Pazifik
Kriegsschiff legt WLAN lahm
Aktualisiert am 06.06.2025 – 13:44 UhrLesedauer: 1 Min.
Das Flaggschiff der australischen Navy stört in Neuseeland Funkverbindungen und blockiert WLAN-Netze. „Wohin mit der Rechnung?“, fragt ein Betroffener.
Die Vorbeifahrt eines australischen Kriegsschiffs hat diese Woche in weiten Teilen Neuseelands zu massiven Internetstörungen geführt. Von der Region Taranaki auf der Nordinsel Neuseelands bis zum Marlborough District auf der Südinsel funktionierte das WLAN plötzlich nicht mehr. Auch andere Funksignale waren gestört.
Der auf der gesamten Südinsel empfangbare Radiosender BrianFM meldete Ausfälle seines Signals und musste auf Notbetrieb umstellen. Matthew Harrison, Chef von Neuseelands ebenfalls betroffenem Mobilfunkanbieter Primo, reagierte bissig: „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Kriegsschiff deine Ausrüstung vom Netz nimmt. Hey, Royal Australian Navy, wohin können wir die Rechnung schicken?“, schrieb er bei LinkedIn.
Das Problem lag Berichten zufolge in einem gemeinsam genutzten Frequenzband. Dan O’Grady von der Abteilung für Funkfrequenzpolitik im neuseeländischen Wirtschaftsministerium bestätigte, dass es sich um eine legale, aber technisch unglückliche Überschneidung gehandelt habe. „Einige Frequenzbänder sind kostenlos und für jedermann nutzbar“, erklärte er. „Die Störung vom Mittwoch lag in einem dieser gemeinsam genutzten Bänder.“
Die australischen Streitkräfte haben unterdessen zugegeben, dass die HMAS Canberra, das Flaggschiff der australischen Navy, versehentlich drahtlose Internet- und Radiodienste blockiert hat. Das Schiff war unterwegs nach Wellington, wo es am Donnerstag ankam.
Die neuseeländischen Streitkräfte teilten mit, sie hätten nach der Meldung des Problems Kontakt zu den Australiern aufgenommen. Die HMAS Canberra habe daraufhin die Frequenz ihres Navigationsradars geändert, sagte ein Sprecher der australischen Streitkräfte.