Aktion in Düsseldorf startet heute
Kinder verteilen Verkehrssündern Denkzettel
11.06.2025 – 07:21 UhrLesedauer: 2 Min.
Düsseldorfer Kinder starten eine Aktion, um Verkehrsteilnehmer an mehr Sicherheit zu erinnern. Auch das Verhalten von Eltern beim Bringen steht im Fokus.
Jeder Unfall ist einer zu viel. Vor Düsseldorfer Schulen und Kitas sollen Verkehrsteilnehmer künftig auf die Gefahren für Kinder hingewiesen werden. Die Besonderheit: Die Hinweise kommen direkt von den Kindern selbst.
Auf dem Weg von oder zur Schule, der Kita und der Hochschule haben sich in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr fast 23.000 Unfälle mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ereignet. Die Zahl dieser Schulwegeunfälle sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 537 oder gut zwei Prozent auf 22.831 Fälle. Das geht aus Daten der Unfallkasse NRW hervor. Sie umfassen auch Wegeunfälle von Kita-Kindern und Studenten.
In den Corona-Jahren 2020 und 2021 lagen die Zahlen mit 18.196 beziehungsweise 15.573 Fällen deutlich niedriger. Im Jahr 2022 waren es dann wieder deutlich mehr: 23.157 Fälle. Während der Pandemie gab es Einschränkungen im Unterricht in den Schulen und auch in der Betreuung von Kindern. Auch Hochschulen waren entsprechend betroffen.
Mit einer landesweiten Dank- und Denkzettelaktion will eine Initiative auf die Gefahren für Kinder hinweisen – unabhängig vom Schulstart nach den Sommerferien. Schulministerin Dorothee Feller (CDU) wird heute zum Start einer Aktionswoche an einer Düsseldorfer Bildungseinrichtung erwartet, in dessen Nähe auch eine Kita ist. Geschwindigkeitskontrollen sind geplant. Auch das Verhalten von Eltern beim Bringen steht im Fokus.
Vorbildliches Handeln werde mit Dankzetteln, gefährdendes mit Denkzetteln bedacht sowie besprochen. Die Kinder würden dabei den Verkehrsteilnehmern handgefertigte Zettel überreichen und ihnen auch ihre Sicht erklären.
Bei diesen Aktionen seien die Kinder die wichtigen Akteure, sagte Mitinitiator Markus Szech der dpa. Für Eltern seien zudem Info-Stände geplant. Wenn Kinder selbstständig zur Schule gingen oder mit dem Fahrrad führen, sei das im Allgemeinen besser als ein Bringservice der Eltern mit dem Auto. So gebe es weniger Konflikte beim Einparken vor Schulen und auch keine gefährlichen Situationen wie das ruckartige Öffnen von Autotüren.
Nach Düsseldorf sei auch mindestens eine solche Dank- und Denkzettelaktion der Initiative in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Kreis geplant. Zu den Partnern der Initiative gehört nach Angaben des NRW-Schulministeriums die Landespolizei.