Schiedsrichter Daniel Schlager trug während eines Spiels in der 3. Liga eine Kamera. Der Test soll neue Perspektiven zur Arbeit von Unparteiischen liefern.

Am Wochenende kam es in der 3. Liga zu einem Novum im deutschen Profifußball: Schiedsrichter Daniel Schlager wurde bei der Partie zwischen Arminia Bielefeld und 1860 München mit einer sogenannten RefCam ausgestattet. Die kleine Spezialkamera, die am Headset des Unparteiischen angebracht war, zeigte das Spiel aus einer völlig neuen Perspektive. Auch Schlagers Assistenten und der 4. Offizielle trugen eine RefCam.

In einer Mitteilung des DFB erklärte dieser den Hintergrund des Einsatzes der Kamera. So sei das Ziel nicht, den Unterhaltungswert für die Zuschauer zu steigen. Vielmehr gehe es „um zusätzliche Transparenz für die Öffentlichkeit sowie weitere Schulungs- und Verbesserungsmöglichkeiten für Schiedsrichter*innen“, schrieb der Verband. Man wolle mehr Verständnis für die Aufgaben der Referees auf dem Spielfeld schaffen.

Lob von Schiedsrichter: „Meine Perspektive zeigen“

Denn: Die RefCam liefert nicht nur Bilder. Auch der Ton wird mit aufgenommen. So werden Dialoge der Schiedsrichter mit den Spielern sowie Reaktionen auf Entscheidungen der Unparteiischen gefilmt. Im Falle der Partie zwischen Bielefeld und 1860 München waren die neuen Aufnahmen bereits wenige Minuten nach Schlusspfiff auf dem übertragenden TV-Sender Magenta Sport einzusehen.

Test-Schiedsrichter Daniel Schlager lobte die neue Technik: „Oftmals wird eine Situation auch nur aus zwei oder drei Perspektiven aufgeklärt. Jetzt kann ich auch mal meine Perspektive den Zuschauern zeigen“, sagte er. „Man fängt damit auch Emotionen ein. Die Emotionen machen den Sport und die Schiedsrichterei auch aus.“ Die RefCam bezeichnete Schlager als „Chance“ für bessere Einblicke in die Arbeit der Schiedsrichter.

Share.
Exit mobile version