Es ist ein Endspiel der besonderen Art. Der jüngste Finalist fordert die künftige Nummer eins der Darts-Welt. Klar ist: Es wird einen noch nie dagewesenen Weltmeister geben.
Diese Darts-WM wird als eine ganz besondere in die Sportgeschichte eingehen. Das steht bereits vor dem Finale fest – und liegt allen voran am erst 16 Jahre alten Luke Littler, dem Wunderknaben der Darts-Welt.
Der Teenager bestreitet bei seinem WM-Debüt am Mittwochabend das Endspiel im Alexandra Palace. Gegner des jungen Engländers ist Landsmann Luke Humphries. Der wird unabhängig vom Endspielergebnis anschließend die Nummer eins der Welt, löst Michael Smith als Primus ab. Nebenbei geht es um 500.000 Pfund und die riesige Sid Waddell Trophy.
„Ich war schon froh, ein Spiel bei der WM zu gewinnen. Aber jetzt kann ich es tatsächlich bis zum Titel schaffen“, kommentierte der emotionale Littler in London seinen 6:2-Sieg im Halbfinale über Ex-Champion Rob Cross.
Für Humphries geht es nach eindrucksvollen Siegen im Viertelfinale über Dave Chisnall (5:1) und im Halbfinale über Außenseiter Scott Williams (6:0) nun um die Krönung einer famosen Saison. Der 28-Jährige gewann zuletzt nacheinander den World Grand Prix, den Grand Slam of Darts und die Players Championship Finals und könnte sich nun zu Jahresbeginn den wichtigsten Titel des Darts-Sports sichern.
Luke Littler – Luke Humphries 4:2 (1:3, 3:2, 2:3, 3:1, 3:1, 3:0, 1:1)
7. Set, 2. Leg: Humphries mit seiner 13. 180 im Spiel. Doch er verpasst es auszuchecken. Und wieder ist Littler da, der hier keine Chance ungenutzt lässt, wenn Humphries patzt. Über die Doppel-20 holt der Teenie sich das Leg.
7. Set, 1. Leg: Das ist hier schon wirklich eine verrückte Nummer. Humphries schlägt zurück und checkt die 170 über das Bullseye aus. Phänomenal von „Cool Hand Luke“.
6. Set, 3. Leg: Ist das bitter! Humphries wirft sich seinen eigenen Pfeil, der schon im Board steckt, aus der Triple-20. 120 Punkte liegen damit auf dem Boden. Und das rächt sich. Denn Littler macht über die Doppel-8 den Satz zu und ist auf dem besten Weg, hier Geschichte zu schreiben. Doch noch ist hier alles offen.
6. Set, 2. Leg: 180 folgt auf 180. Beide starten überragend ins Leg. Und Humphries hat die Chance auf den Neundarter, weil er nochmal die Höchstpunktzahl wirft. Doch das Leg geht wieder an Littler, weil Humphries die Chance auslässt, das Ding zuzumachen. Wahnsinn, was Littler hier spielt.
6. Set, 1. Leg: Anwurf Humphries. Der Favorit muss jetzt liefern. Littler lässt ihm aber mittlerweile kaum Luft zum Atmen. Direkt zum Start gibt es das Break über die Doppel-4. Humphries wirkt etwas frustriert.
5. Set, 4. Leg: Zehnte 180 für Humphries. Das ist wirklich irre. Doch auch Littler holt sich seine nächste 180. 17 gab es schon in diesem Spiel. Und das Wunderkind macht einfach weiter. 51 Punkte sind übrig. Er geht über die 19 und dann die Doppel-16. Das ist der 3. Satz für Littler und die Führung für ihn.
5. Set, 3. Leg: Enges Leg, dass Littler liegen lässt. Drei Pfeile auf die Doppel-8 kriegt er nicht ins Board. Doch auch Humphries patzt und trifft die Doppel-20 mit zwei Darts nicht. Littler ist dieses Mal zur Stelle und wirft seinen zweiten Pfeil in die Doppel-8.
5. Set, 2. Leg: Und Humphries? Der knallt auch eine 180 ins Board. Und danach eine 140. Großes Kino vom Favoriten, der die 60 übrigen Zähler mit einer Single-20 und einer Doppel-20 runterspielt und im Satz ausgleicht.
5. Set, 1. Leg: Littler wirft wieder an und startet in den 5. Satz einfach mal mit einer 180. Unglaublich, was der Teenager hier nach den anfänglichen Problemen raushaut. 16 Punkte Rest checkt er entspannt über die Doppel-8 aus. Das erste Leg geht an ihn.
4. Set, 4. Leg: Und was macht Littler? Der holt sich einfach die nächste 180. Beide Spieler sind bezüglich der Höchstpunktzahl auf dem Board on fire. Littler hat noch 30 Punkte und gleicht aus. Zunächst trifft er nicht die Doppel-15, sondern die Single-15. 15 Punkte bei zwei Pfeilen fehlen also noch. „The Nuke“ geht über die Single-7 und muss die Doppel-4 treffen, um den Satz zu holen. Er setzt beide Darts perfekt ins Board und macht das 2:2 nach Sätzen. Was für ein Finale bis hierhin.