Die FSME-Risikogebiete weiten sich stetig aus. Grund genug für uns, Sie hier genauer zu informieren: über FSME-Symptome, Behandlung, -Impfung und mehr.

Das Wichtigste im Überblick


Das Risiko, an FSME zu erkranken, ist in Deutschland sehr gering. Und selbst wer erkrankt, hat recht gute Chancen, schon bald wieder zu genesen. Die Krankheit kann aber auch schwer verlaufen und Langzeitschäden hinterlassen – spürbar etwa in Form von Lähmungserscheinungen, epileptischen Anfällen oder anhaltenden Kopfschmerzen. Vereinzelt endet FSME tödlich.

Nachfolgend erfahren Sie, wo FSME vorkommt, wer besonders gefährdet ist, wie sich die Erkrankung bemerkbar macht und was dagegen hilft.

Was ist FSME?

FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis: Das ist eine Infektionskrankheit, bei der sich verschiedene Anteile des zentralen Nervensystems akut entzünden können. Betroffen sind vor allem die Hirnhäute (Fachbegriff: Meningen) und das Gehirn (Fachbegriff: Encephalon), seltener auch das Rückenmark.

Auslöser der Infektion ist das FSME-Virus, das besonders in Mäusen und anderen wild lebenden Nagetieren vorkommt. Selten stecken sich weitere Wildtiere (wie Hasen, Igel und Rotwild) sowie Haus- und Nutztiere (wie Schafe, Ziegen, Rinder und Hunde) mit dem Virus an.

Schon gewusst?

Während der Mensch durch das FSME-Virus schwer erkranken kann, bleiben die meisten infizierten Tiere mehr oder minder gesund. Bei Hunden beispielsweise verursacht die Infektion manchmal ähnliche Symptome wie beim Menschen, verläuft allerdings insgesamt milder.

Wie kommt es zur FSME-Übertragung?

Von infizierten Tieren kann das FSME-Virus zum Menschen gelangen. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Zecken – am häufigsten durch den Gemeinen Holzbock. Diese Zeckenart lebt in Deutschland praktisch überall dort, wo es grünt: im Wald, Gebüsch, Gras und Unterholz (nicht bloß in freier Natur, sondern auch beispielsweise in Gärten und Parks).

Gut zu wissen

Neben FSME kann ein Zeckenstich Borreliose übertragen. Bis deren Erreger von der Zecke auf den Menschen übergehen, vergehen jedoch einige Stunden. Wer den Blutsauger frühzeitig entfernt, kann eine Borreliose also oft noch verhindern. Hingegen ist bei FSME eine Ansteckung schon innerhalb kurzer Zeit nach dem Zeckenstich möglich.

Nur hin und wieder stecken sich Menschen über Rohmilch infizierter Tiere (und daraus hergestellte Produkte) mit FSME an. Infektionsquelle ist dabei vorwiegend Käse aus Milch von Ziegen oder Schafen, seltener von Kühen. Ferner sind FSME-Viren durch Organtransplantationen übertragbar.

Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch gilt jedoch als ausgeschlossen. Anders gesagt: Wer FSME hat, ist selbst für enge Kontaktpersonen nicht ansteckend.

Allerdings kann eine FSME-Infektion in der Schwangerschaft vielleicht aufs ungeborene Kind übergehen. Ebenso vorstellbar ist, dass sich Babys beim Stillen anstecken können (denn infizierte Säugetiere können das Virus nachweislich über ihre Milch an ihre Jungen weitergeben). Solche Fälle sind beim Menschen aber bislang nicht bekannt.

Ein nennenswertes Ansteckungsrisiko für den Menschen besteht demnach nur in Regionen, wo Zecken das FSME-Virus in sich tragen. (Woran ein Zeckenstich zu erkennen ist, können Sie hier nachlesen.)

Wo liegen FSME-Risikogebiete?

FSME-Risikogebiete sind Gebiete, in denen mehr Menschen an einer Frühsommer-Meningoenzephalitis erkranken als anderswo. In Deutschland treten die meisten Fälle in Bayern und Baden-Württemberg auf. Weitere Gebiete mit erhöhtem Erkrankungsrisiko liegen in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und im südöstlichen Brandenburg.

Zudem gibt es in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen einzelne Regionen, in denen die Frühsommer-Meningoenzephalitis verhältnismäßig oft vorkommt. Es passiert aber auch außerhalb dieser FSME-Risikogebiete in ganz Deutschland immer wieder mal, dass sich Menschen ausnahmsweise mit dem FSME-Virus infizieren.

Gut zu wissen

Ein Infektionsrisiko besteht nur, wenn die virustragenden Zecken aktiv sind – also in Deutschland für gewöhnlich im Frühjahr, Sommer und Herbst (zwischen April und November). Doch bei mildem Wetter sind FSME-Infektionen im Winter nicht ausgeschlossen.

Überdies sind FSME-Risikogebiete im restlichen Europa in folgenden Ländern zu finden: Albanien, Bosnien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Türkei, Ukraine, Ungarn und Weißrussland. In anderen europäischen Ländern tritt die FSME nur vereinzelt oder gar nicht auf.

Gut zu wissen

Auch in FSME-Risikogebieten sind die meisten Zecken frei von FSME-Viren. Hinzu kommt, dass der Stich einer infizierten Zecke nicht zwangsläufig zu FSME führt. Wie hoch das Erkrankungsrisiko nach einem Zeckenstich ist, lässt sich zwar nicht genau sagen. Fest steht aber: Die Mehrzahl der Menschen, die von einer infizierten Zecke gestochen werden, entwickelt keinerlei Beschwerden.

Welche Symptome treten bei FSME auf?

Ob jemand nach einem Zeckenstich FSME-Symptome entwickelt, zeigt sich erst am Ende der Inkubationszeit: So nennen Fachleute die Zeit zwischen der Ansteckung (also dem Eindringen eines Erregers in den Körper) und dem Ausbruch der Infektionskrankheit. Bei FSME beträgt die Inkubationszeit meist 7 bis 14 Tage. Vereinzelt treten erste Symptome der Infektion erst nach 28 Tagen auf.

Eine typische Frühsommer-Meningoenzephalitis verläuft in zwei Phasen, die jeweils mit einem Fieberanstieg einhergehen. In der ersten Krankheitsphase verursacht eine FSME uneindeutige Symptome, die eher an eine Grippe denken lassen: Neben Fieber können das zum Beispiel ein allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Schwindel und mitunter auch Bauchschmerzen sein. Nach etwa einer Woche bessert sich der Zustand.

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