Das Herzstolpern umfasst verschiedene Herzrhythmusstörungen, die ohne Vorwarnung auftreten können. Dabei bringen zusätzliche Schläge das Herz aus dem Takt.

Das Wichtigste im Überblick


Hinter den Symptomen muss aber nicht unbedingt eine ernste Erkrankung stecken. Doch Experten warnen: Bei bestimmten Symptomen ist eine Behandlung nötig.

Was ist Herzstolpern? Entstehung und Symptome

Herzstolpern wird durch sogenannte Extrasystolen – Extraschläge des Herzens – außerhalb der normalen Herzfrequenz ausgelöst. Diese bringen den Herzschlag aus dem Takt.

Oft bleiben die zusätzlichen Schläge unbemerkt. Andere Betroffene wiederum nehmen die Extrasystolen als zusätzliche Klopfer, Aussetzer oder auch als Herzrasen, medizinisch Tachykardie genannt, wahr. Diese Symptome können eine beängstigende Wirkung haben. Das Phänomen ist jedoch auch unter gesunden Menschen weit verbreitet und nicht automatisch ein Grund zur Besorgnis.

Die Deutsche Herzstiftung rät jedoch, dass Betroffene aufhorchen sollten, wenn das Herzstolpern oder Herzklopfen gemeinsam mit anderen Beschwerden auftritt, beispielsweise mit Atemnot oder Schwindel. Auch wenn die Extraschläge länger andauern als Minuten oder Stunden und Betroffene mehr als zehn bis fünfzehn Extrasystolen in der Minute spüren, sollte ein Arztbesuch klären, auf welche Ursachen das Herzstolpern zurückgeht.

Was ist die Ursache für Herzstolpern?

Extrasystolen an sich genommen sind nicht gefährlich, so die Deutsche Herzstiftung. Oft kann das Herz durch seelischen oder körperlichen Stress aus dem Takt geraten. Schlafmangel oder Angstgefühle begünstigen Extrasystolen. Alkohol, Nikotin und Medikamente können ebenfalls Herzrhythmusstörungen auslösen.

Ebenso gehören ein hoher Blutdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion zu den möglichen Ursachen für das Herzstolpern. Schließlich ist es möglich, dass sich Schmerzen in der Wirbelsäule und eine verstärkte Gasbildung im Magen, die zum Beispiel durch das Roemheld-Syndrom ausgelöst wird, auf die Herzfrequenz auswirken.

Allerdings kann die Herzrhythmusstörung auch das Symptom einer ernsthaften Herzkrankheit sein, wie zum Beispiel einer Herzmuskelentzündung oder eines Herzklappenfehlers. Die Früherkennung ist hier elementar, um lebensbedrohliche Folgen zu vermeiden.

Vorhofflimmern: nicht immer harmlos

Eine der häufigsten Herzrhythmusstörungen, das Vorhofflimmern, kann sich ebenfalls in Herzstolpern äußern. Dabei ziehen sich die Herzvorhöfe nicht mehr richtig zusammen. Im Gegensatz zum normalen Herzrhythmus werden die regelmäßigen Impulse aus dem Sinusknoten gestört.

Der Sinusknoten ist das primäre Schrittmacherzentrum des Herzens und an der komplexen Regulation der Herzfrequenz beteiligt. Ist diese gestört, entsteht ein Flimmern in den Herzvorhöfen. Die Vorhöfe können die Herzkammern dann nicht mehr optimal bei ihrer Pumparbeit unterstützen. Die Betroffenen klagen in diesen Phasen über starkes Herzklopfen oder Herzrasen (Tachykardie) und vor allem über Atemnot.

Auch wenn die Symptome bedrohlich wirken, ist Vorhofflimmern nicht unmittelbar lebensbedrohlich. Unbehandelt und unerkannt erhöht es allerdings die Gefahr eines Schlaganfalls. Das Tückische ist, dass diese Art von Herzrhythmusstörung oftmals unerkannt bleibt, da Betroffene oft keine Symptome zeigen.

Treten jedoch Beschwerden auf, sind sowohl starker Herzschlag, Herzstolpern und schneller Puls spürbar als auch Benommenheit, Schwindel oder Schwächegefühl möglich. Aus diesem Grund sollten Patienten immer zeitnah einen Arzt aufsuchen, wenn sie Veränderungen am Rhythmus ihres Herzschlages wahrnehmen.

Herzstolpern: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Zunächst sollte beim Arzt geklärt werden, ob die Extrasystolen organische Ursachen haben. Ist dem nicht so, sind in der Regel keine gesonderte Behandlung oder Medikamente nötig. Ein anderer Fall jedoch liegt vor, wenn das Herzstolpern mit Beschwerden wie beispielsweise Schwindel, Bewusstseinsstörungen, Angina Pectoris oder Atemnot einhergeht.

Sinnvoll kann dann ein EKG sein, mit denen sich die Ursachen von Herzstolpern und anderen Rhythmusstörungen oft gut eingrenzen lassen. Auch der Blutdruck sollte genau überprüft werden, da ein erhöhter Blutdruck die Extrasystolen begünstigen kann. Die Therapie richtet sich dann nach den Ursachen der Beschwerden.

Share.
Exit mobile version