Ferienziele sind überall in Südeuropa vom „Übertourismus“ betroffen. Nun sollen zusätzliche Abgaben in Griechenland den Besucherstrom drosseln – und die Gemeinden finanziell unterstützen.
Griechenland plant ab nächstem Jahr eine neue Abgabe für Kreuzfahrtpassagiere, die auf den beliebten Inseln Santorini und Mykonos anlanden. Ziel dieser Maßnahme ist es, den Massentourismus besser zu regulieren und die Umweltbelastungen zu verringern, wird der griechische Tourismusminister Vassilis Kikilias im Reisemagazin „fvw“ zitiert. Den Angaben nach soll die Gebühr pro Person etwa 20 Euro betragen.
„Diese Initiative ist notwendig, um die Infrastruktur der Inseln zu entlasten und nachhaltigen Tourismus zu fördern“, sagte Kikilias. Die neuen Vorschriften sehen vor, dass diese neuen Einnahmen direkt in Umwelt- und Infrastrukturschutzmaßnahmen auf den Inseln fließen, heißt es. So sollen etwa Müllentsorgungssysteme verbessert und der öffentliche Nahverkehr ausgeweitet werden.
In Santorini landen jährlich rund 500 Kreuzfahrtschiffe an. Auf der Insel Mykonos, die unter Besuchern als Partyinsel gilt, waren es im vergangenen Jahr sogar 749 Kreuzfahrtschiffe.
Die Kreuzfahrtindustrie zeigte sich über die zusätzlichen Kosten besorgt. Ein Sprecher des internationalen Kreuzfahrtverbandes Clia kritisierte den Vorstoß der Griechen: „Zusätzliche Gebühren könnten dazu führen, dass weniger Touristen diese wunderschönen Inseln besuchen.“
Trotz dieser Bedenken halten die Behörden an ihrem Plan fest, heißt es bei „fvw“. „Wir müssen sicherstellen, dass sowohl Einheimische als auch Besucher langfristig von einem gesunden Ökosystem profitieren können“, betonte Kikilias. Die neue Kreuzfahrergebühr soll nach dem Willen des Politikers ab dem 1. Januar 2025 erhoben werden.