Frag t-online
50-30-20-Regel: Wie viel sollte ich sparen?
Aktualisiert am 07.08.2025 – 13:28 UhrLesedauer: 3 Min.

Jeden Tag beantwortet ein Experte aus der t-online-Ratgeberredaktion eine Leserfrage rund ums Geld. Heute geht es um die 50-30-20-Sparregel?
Ist Ihr Konto am Monatsende mal wieder im Minus? Dann sind entweder Ihre Ausgaben dauerhaft höher als Ihre Einnahmen oder Sie haben nicht gut kalkuliert. Passieren kann das jedem. Umso wichtiger, eine Strategie zu haben, dass erstens das Budget für den Monat reicht und bestenfalls auch noch Geld zum Sparen übrigbleibt.
Eine Möglichkeit, das eigene Budget einzuteilen und gleichzeitig einen guten Überblick über die eigenen Finanzen zu bewahren, ist die sogenannte 50-30-20-Regel. Sie liefert auch Antworten auf die Frage: Wie viel sollte ich sparen?
Die Zahlen in der 50-30-20-Regel stehen für den Anteil am Nettoeinkommen in Ihrem Haushalt. Das ist das Geld, das nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben für sich selbst und die Familie zur Verfügung steht. Zum Nettoeinkommen können neben Lohn auch Mieteinnahmen, Kapitalerträge oder Einnahmen aus selbstständiger Arbeit zählen.
Eine klare Aufteilung des monatlich verfügbaren Budgets in 50, 30 und 20 Prozent ist kein starres Korsett, in das Sie Ihre Geldeinteilung pressen müssen. In manchen Regionen sind die Kosten für Miete und Strom im Verhältnis zum gesamten Haushaltseinkommen höher als in anderen. Hier würde man die Aufteilung einfach je nach individueller finanzieller Situation anpassen.
Grundsätzlich geht es aber darum, dass die 50-30-20-Regel, oder überhaupt eine Regel, eine Struktur für die Verwaltung Ihrer privaten Finanzen schafft. Zudem fördert sie einen bewussten Umgang mit Geld und das regelmäßige Sparen.
Aber auch Disziplin gehört dazu. Wenn etwa Ihr Freizeit-„Geldtopf“ leer ist, heißt das für den Rest des Monats, keine weiteren Aktivitäten zu unternehmen. Planen Sie einen längeren Urlaub, entnehmen Sie regelmäßig eine Rate aus dem mittleren 30-Prozent-Topf und legen Sie sie auf die hohe Kante oder auf ein Tagesgeldkonto.
Auch beim Sparen ist es sinnvoll, sich an die selbst gesteckten Regeln zu halten. Im besten Fall sparen Sie Geld nicht zu Hause in einem Sparschwein, sondern legen es auf einem verzinsten Tagesgeldkonto an oder sparen mittels Sparplan in einen ETF.
Welche Sparform für Sie die richtige ist, hängt von Ihren Sparzielen ab. Grundsätzlich sind 20 Prozent Ihres Einkommens für den Vermögensaufbau im Vergleich zum Durchschnitt sehr viel. Laut Statistischem Bundesamt liegt die durchschnittliche Sparrate in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich bei 10,8 Prozent. Dies wäre ein leichter Rückgang gegenüber dem Vorjahr, aber immer noch höher als der langfristige Durchschnitt vor der Corona-Pandemie. Manche Verbraucherschützer raten zu 15 Prozent Sparquote aus dem Nettoeinkommen und einer Geldanlage in weltweite ETFs, um die spätere Rentenlücke zu schließen.
Angenommen, Sie haben nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben 2.000 Euro netto im Monat zur Verfügung. Die Hälfte davon (50 Prozent) geben Sie für Miete, Strom, Lebensmittel und andere Fixkosten aus. Etwa ein Drittel (30 Prozent), also rund 600 Euro, können Sie für Freizeit, Hobbys oder Urlaub ausgeben. Die restlichen 400 Euro (20 Prozent) legen Sie beiseite, sparen und investieren in Geldanlagen wie ETFs, Aktienfonds, Aktien oder Anleihen.














