Der Begriff Startup beschreibt ein junges Unternehmen, das nicht älter als 12 Jahre ist. Innovative Startup-Gründer beleben die Wirtschaft und gelten als Schlüssel zum gesellschaftlichen Fortschritt. Der Deutsche Startup-Monitor listete 2022 2.000 Startups und rund 4.800 Gründer in Deutschland mit 34.539 Mitarbeitern. Knapp die Hälfte der Startups beschäftigt sich mit KI, die in ihrem Geschäftsmodell eine große Rolle spielt. Es folgten Industrie 4.0 und das Internet der Dinge. Sogenannte „grüne Startups“ machen knapp 30 % aller innovativen Neugründungen in Deutschland aus, ein Drittel davon hat einen engen Bezug zur wissenschaftlichen Forschung.

Viele Hochschulen in Deutschland unterstützen gründungsinteressierte Nachwuchswissenschaftler bei der Verwirklichung ihrer Geschäftsideen. Das WORLDFACTORY-Programm der Ruhr-Universität Bochum ist auf den internationalen Markt ausgerichtet. „Gerade in der Anfangsphase spielen diese Startup-Hubs eine entscheidende Rolle“, sagt Dr. Ana Gago da Silva. Der Datenwissenschaftler hat in Frankreich und der Schweiz gelebt, arbeitet nun aber von Portugal aus für GeoInsight. „Sie schaffen Möglichkeiten zur Vernetzung, fördern gleichzeitig die Zusammenarbeit, den Aufbau von Partnerschaften und stellen eine robuste Infrastruktur für Startups bereit“, sagt sie. Schon bei der Beantragung einer Förderung durch den EXIST-Forschungstransfer konnte ihr Team auf professionelle Unterstützung zurückgreifen. „Das Einreichen einer Bewerbung inklusive Business Case und Pitch ist ein ziemlich großer Arbeitsaufwand“, erinnert sich Jendryke. Der Umgang mit rechtlichen und regulatorischen Fragestellungen erwies sich während des Projekts als große Herausforderung für das internationale Team. „In Deutschland verfügen wir über ein starkes Finanzierungssystem zur Unterstützung von Startups, das für die Entwicklung aller Unternehmensebenen sehr wichtig ist“, sagt João Carlos dos Santos Manuel, ein Softwareentwickler. „Ohne diese Unterstützung würden die meisten Startup-Ideen meiner Meinung nach nie umgesetzt werden“, fügt er hinzu.

Der internationale Hintergrund ist ein starkes Verkaufsargument für das junge Unternehmen. Eine Studie der Bertelsmann Stiftung ergab, dass internationale Startup-Gründer nicht nur Sprachkenntnisse mitbringen, sondern auch wertvolle Fähigkeiten und Erfahrungen, die für den erfolgreichen Ausbau eines innovativen Unternehmens wichtig sind. Die Gründer von GeoInsight teilen diese Ansicht. „Wir alle haben Erfahrungen mit unterschiedlichen kulturellen und sprachlichen Räumen“, sagt Gino Caspari. „Sobald wir mit internationalen Organisationen zu tun haben, treffen wir Teamleiter aus Indien oder Forschungsgruppenleiter aus China. Zu wissen und zu bewerten, was sie antreibt, kann den Unterschied machen, ob sich die Tür für uns öffnet oder nicht.“

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